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Musikunterricht und Intelligenz: die vermittelnde Rolle der exekutiven Funktionen
Antragstellerin
Dr. Franziska Degé
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317449842
Die Forschung der letzten Jahre belegt eine Vielzahl an positiven Assoziationen zwischen spezifischen kognitiven Fähigkeiten und Musikunterricht. Diese Vielzahl veranlasste Schellenberg (2004,2006) dazu anzunehmen, dass eine domänenübergreifende kognitive Fähigkeit von Musikunterricht beeinflusst wird und dieser Zusammenhang dann das Zustandekommen der übrigen Zusammenhänge erklärt. Tatsächlich konnte Schellenberg (2004) eine Verbesserung des IQ durch Musikunterricht belegen. Allerdings ist die Natur dieses Zusammenhangs unklar: Gibt es einen direkten Einfluss von Musikunterricht auf den IQ oder ist dieser indirekt? Wäre er indirekt, dann würde er durch andere kognitive Fähigkeiten vermittelt werden. Ein potentieller Vermittler könnten die exekutiven Funktionen sein. Erste Studien dazu im Querschnittsdesign erbrachten kontroverse Ergebnisse.Deshalb ist es das übergeordnete Ziel dieses Projektes, die Rolle der exekutiven Funktionen beim Zustandekommen des Einflusses von Musikunterricht auf IQ zu untersuchen. Dabei sollen zwei Fragestellungen bearbeitet werden. Zum einen soll in einer Stichprobe aus 5- bis 7-jährigen Kindern untersucht werden, ob die exekutiven Funktionen den Einfluss von Musikunterricht auf IQ mediieren. Diese Frage gliedert sich in zwei Aspekte. Erstens muss gezeigt werden, dass Musikunterricht die exekutiven Funktionen steigert. Zweitens muss geklärt werden, ob diese Steigerung den Einfluss von Musikunterricht auf den IQ vermittelt. Um diese Frage umfassend zu beantworten, sollen zwei Experimente durchgeführt werden. Ein experimenteller Ansatz ermöglicht es, Rückschlüsse auf die Kausalität zu ziehen. Mit dem zweiten Experiment sollen differentielle Effekte des Musikunterrichtes abgebildet werden. Deshalb werden 5- bis 6-jährige Kinder mit Musikprogrammen trainiert die unterschiedliche Schwerpunkte haben (Rhythmus vs. Gesang). Dadurch kann überprüft werden, ob rhythmische musikalische Aktivitäten andere exekutive Funktionen fördern als gesangliche musikalische Aktivitäten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Gudrun Schwarzer