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FOR 2569: Agricultural Land Markets - Efficiency and Regulation
Fachliche Zuordnung
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317374551
Die Preise für landwirtschaftliche Flächen sind weltweit in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dieser Anstieg wird neben vielen anderen Faktoren auf eine wachsende Nachfrage durch nichtlandwirtschaftliche Investoren zurückgeführt. Vor diesem Hintergrund findet in vielen Ländern der Europäischen Union eine politische Debatte darüber statt, ob bestehende Regulierungen landwirtschaftlicher Bodenmärkte ausreichend sind oder ob sie zum Schutz einer nachhaltigen Landwirtschaft verschärft werden sollen. In diesem Zusammenhang stellen sich eine Reihe wissenschaftlicher Fragen, die im Rahmen der Forschergruppe FORLand beantwortet werden sollen. Zum einen geht es darum, die Funktionsweise und die Effizienz landwirtschaftlicher Bodenmärkte zu verstehen, zu bewerten und darauf aufbauend den Bedarf an staatlichen Eingriffen in diese Märkte abzuleiten. Zum anderen sollen existierende und vorgeschlagene Instrumente zur Bodenmarktregulierung einer Wirkungsanalyse und einer Bewertung unterzogen werden. Dabei sind nicht nur unmittelbare Auswirkungen, wie Preise und deren zeitlich-räumliche Entwicklung, sondern auch indirekte Auswirkungen, insbesondere umweltrelevante Aspekte, zu berücksichtigen. Eine Wirkungsanalyse muss zudem eine Vielzahl externer Einflussfaktoren einbeziehen, wie zum Beispiel technologische Fortschritte oder Flächenentzug durch alternative Landnutzung. Konkrete Forschungsfragen lauten: Wie lassen sich ökonomische Konzepte zur Beurteilung von Markteffizienz auf landwirtschaftliche Bodenmärkte übertragen und anpassen? In welchem Verhältnis stehen Kauf- und Pachtmärkte zueinander? Gibt es Unterschiede zwischen Eigentümern und Pächtern in Bezug auf die Nutzungsintensität und die Nachhaltigkeit der Landbewirtschaftung? Welchen preistreibenden Einfluss haben nichtlandwirtschaftliche Investoren? In welchem Zusammenhang stehen Bodenmärkte und Agrarstrukturwandel? Welchen moralischen Prinzipien sollten die Ergebnisse von Bodenmärkten genügen? Die Diversität der Forschungsfragen erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der neben Agrarökonomie, Ökonomie, Ökonometrie auch Soziologie, Geografie und Ethik einschließt. Die Verknüpfung empirischer und theoretischer Analysen, die Anwendung innovativer ökonometrischer Verfahren, die Nutzung einer breiten empirischen Datenbasis, die Kombination qualitativer und quantitativer Ansätze sowie die Ergänzung ökonomischer Modelle durch soziologische und ethische Konzepte tragen zu einem umfassenden Verständnis der komplexen Zusammenhänge auf landwirtschaftlichen Bodenmärkten bei.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Österreich
Projekte
- Effizienz auf landwirtschaftlichen Bodenmärkten – Die Rolle von Liquidität und Wettbewerb (Antragsteller Odening, Martin ; Ritter, Matthias )
- Einfluss von strategischem Verhalten auf die Entwicklung von Bodenmärkten und deren Regulierung (Antragstellerinnen / Antragsteller Appel, Franziska ; Balmann, Alfons ; Graubner, Marten )
- Empirische und experimentelle Analyse von Pacht- und Kaufpreisen für landwirtschaftliche Flächen (Antragsteller Mußhoff, Oliver )
- Ethische Fragestellungen in den landwirtschaftlichen Bodenmärkten (Antragsteller Valentinov, Vladislav )
- Ist eine Marktregulierung auf dem landwirtschaftlichem Bodenmarkt gerechtfertigt? Eine Mikrostrukturanalyse (Antragstellerinnen / Antragsteller Hüttel, Silke ; Seifert, Stefan ; Werwatz, Axel )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Odening, Martin )
- Landnutzungsverhalten von Landwirten unter verschiedenen institutionellen Rahmenbedingungen (Antragsteller Salhofer, Klaus )
- Quantifizierung der Konzentration an Bodeneigentum und von Zielkonflikten in der Landwirtschaft (Antragstellerinnen / Antragsteller Lakes, Tobia ; Müller, Daniel )
- Untersuchung der Marktskepsis gegenüber Bodenmärkten (Antragsteller Balmann, Alfons )
Sprecher
Professor Dr. Martin Odening