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Gelingensbedingungen von Nachhilfeunterricht: Eine Re-Analyse der LAU- und KESS-Daten

Antragstellerin Dr. Karin Guill
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316567771
 
In der Sekundarstufe nehmen in Deutschland mehr als 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler privaten Nachhilfeunterricht in Anspruch, der unter bestimmten Bedingungen sogar staatlich bezuschusst wird. Dem steht eine sehr heterogene Forschungslage gegenüber, ob Nachhilfeunterricht sein Hauptziel, die Verbesserung der Schülerleistungen, überhaupt erreicht. Insbesondere ist unklar, unter welchen Bedingungen auf Seiten der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und des Unterrichts Nachhilfeunterricht erfolgreich im Sinne einer Leistungssteigerung und einer positiven Beeinflussung motivationaler Schülermerkmale ist. Daher wurde unter Heranziehung zentraler Forschungsarbeiten zu den Effekten elterlicher Hausaufgabenunterstützung und zur Unterrichtsqualität im regulären Schulunterricht ein differenziertes Modell der Wirkung von Nachhilfeunterricht entwickelt. Im Rahmen des Verbundprojekes MILES (Methodological Issues in Longitudinal Educational Studies) werden die Daten der Hamburger Längsschnittstudien KESS und LAU genutzt, um das Modell zu überprüfen.Im Fokus stehen dabei Effekte der Dauer und Intensität des Nachhilfeunterrichts, der Qualifikation der Lehrkräfte, der Unterrichtsinhalte, des Lehrerverhaltens bei Leistungsrückmeldungen und der motivationalen und leistungsbezogenen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler auf den Lernerfolg und motivationale Variablen wie Fähigkeitsselbstkonzept, Leistungsangst und Arbeitsverhalten. Methodisch sollen dazu Propensity Score Matching-Verfahren genutzt werden, um parallelisierte Gruppen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Nachhilfeunterricht zu bilden. Die Effekte von Merkmalen des Unterrichts und der Schülerinnen und Schüler sollen im Anschluss über regressionsanalytische Verfahren bestimmt werden. Parallel sollen drei kleinere Teilstudien zu Aspekten des Modells, die durch die LAU- und KESS-Daten nicht abgedeckt werden, pilotiert werden. Hierbei soll es um die Qualität der Hausaufgabenunterstützung im Nachhilfeunterricht, die differenzierte Erfassung der Unterrichtsqualität und die Effekte des Nachhilfeunterrichts auf die Dauer und Variabilität der außerschulischen Lernzeit gehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Olaf Köller
 
 

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