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Regulation der Expression der opa-Gene von Neisseria gonorrhoeae durch Antisense-RNAs
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Rudel
Fachliche Zuordnung
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316545904
Neisseria gonorrhoeae ist der Verursacher einer der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten, der Gonorrhoe. Der Erreger produziert die sogenannten Opa-Proteine, die an der Adhäsion an und Invasion in Wirtszellen beteiligt sind. Die Opa-Proteine werden von einer elf Mitglieder umfassenden Genfamilie codiert, die aufgrund des Vorhandenseins einer variablen Anzahl von pentameren Wiederholungssequenzen am 5-Ende des jeweiligen Gens der Phasenvariation unterliegt. Populationen von N. gonorrhoeae setzen sich daher aus Bakterien zusammen, die unterschiedliche Kombinationen von Opa-Proteinen oder gegebenenfalls auch keine Opa-Proteine produzieren. Allerdings sind N. gonorrhoeae Isolate aus natürlichen Infektionen in der Regel Opa-positiv, was eine wichtige Rolle im Infektionsprozess nahelegt. Die Transkriptomanalyse von N. gonorrhoeae mittels RNA-Sequenzierung ergab, dass große Mengen an antisense-RNAs mit Komplementarität zu den opa mRNAs gebildet werden. Der Befund, dass vollständige mRNAs, in denen das Leseraster des opa-Gens verschoben ist, im Bakterium praktisch nicht nachweisbar sind, legt die Hypothese nahe, dass die antisense-RNAs die opa Expression steuern und die Anreicherung und Expression funktionsloser opa mRNAs unterbinden. Im vorgeschlagenen Projekt soll die Rolle der opa-spezifischen antisense-RNAs näher untersucht und der zugrundeliegende regulatorische Mechanismus aufgeklärt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen