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Effekte von Übergängen im Lebensverlauf auf gesundheitliche Ungleichheiten. Zum Einfluss partnerschafts- und berufsbezogener Veränderungen auf die Gesundheit von Männern und Frauen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314975199
 
Forschungsfragen: Das Projekt zielt auf eine Verbesserung des Verständnisses der Entstehung und Reproduktion gesundheitsbezogener sozialer Ungleichheiten in Folge von Übergängen im Lebensverlauf. Basierend auf theoretischen Annahmen des Modells kumulativer Vor-/Nachteile untersuchen wir erstens Auswirkungen von Übergängen in den Bereichen Partnerschaft und Erwerbstätigkeit auf Veränderungen des Gesundheitszustands. Zweitens untersuchen wir Effekte dieser Übergänge auf die Gesundheit von Partner(inne)n und Kindern. Besondere Aufmerksamkeit wird der möglichen Geschlechtsspezifik der Effekte gewidmet. Theoretisches Modell: Das theoretische Modell basiert auf der Annahme, dass Übergänge im Lebensverlauf Gesundheit determinieren (Kausaleffekt) und gleichzeitig durch den Gesundheitszustand beeinflusst werden (Selektion). Dies führt im Zeitverlauf zu einer potentiell selbst-verstärkenden Dynamik guter bzw. schlechter Gesundheit. Mögliche Kausalmechanismen (Ressourcen, Stressoren und Belastungen) werden in drei Arbeitspaketen untersucht: Arbeitspaket 1 (partnerschaftsbezogene Übergänge): Hier werden Einflüsse der Entstehung und Auflösung partnerschaftlicher Lebensgemeinschaften auf Gesundheit sowie deren Determiniertheit durch Gesundheit untersucht. Dabei unterscheiden wir zwischen ehelichen und nichtehelichen Lebensformen sowie zwischen Erst- und Folgeehen. Arbeitspaket 2 (erwerbsbezogene Übergänge): Hierbei liegt der Fokus auf Zusammenhängen zwischen beruflicher Mobilität, Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Erstens untersuchen wir, wie berufliche Aufwärts- und Abwärtsmobilität Gesundheit beeinflusst. Im zweiten Schritt werden Effekte der Arbeitslosigkeit und des Wiedereinstiegs in den Arbeitsmarkt auf Gesundheit beleuchtet. Der Aspekt, ob Arbeitslosigkeitseffekte durch den vorherigen beruflichen Status moderiert werden, ist bislang kaum erforscht. Arbeitspaket 3 (soziale Gesundheitsdynamiken): In diesem Arbeitspaket untersuchen wir, inwieweit andere Familienmitglieder negative Effekte beruflicher Abwärtsmobilität und von Arbeitslosigkeit abpuffern. Gleichzeitig stehen Spillover-Effekte von Übergängen eines Familienmitglieds auf die Gesundheit der anderen Familienmitglieder im Fokus. Daten und Methode: Es werden Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), insbesondere mittels fixed effects-Panelregression für ordinale abhängige Variablen, untersucht. Zusätzlich werden soziale Kontexteffekte auf Gesundheit und Gesundheitsverhalten im familialen Kontext mittels dyadischer Analysen bestimmt. Schlussfolgerungen: Evidenzbasiertes Wissen über kritische Phasen im Lebensverlauf sowie über soziale Prozesse der Entstehung und Reproduktion gesundheitlicher Ungleichheit stellt eine wichtige Basis für die Entwicklung von Gesundheitsmaßnahmen dar. Daher sollen die Befunde aus dem Projekt niedergelassenen Ärzten, Sozialarbeitern und politischen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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