Evaluation of the prognostic significance of myocardial perfusion defects, wall motion abnormalities and late gadolinium enhancement in MRI of asymptomatic diabetics and healthy subjects
Final Report Abstract
Nach Angaben der WHO wird sich die globale Prävalenz von Diabetes mellitus von 30 Millionen im Jahr 1985 bis 2025 auf mindestens 300 Millionen verzehnfachen. Diabetiker haben ein vielfach höheres Risiko eine schwere kardiale Komplikation (MACE) zu erleiden. Zur Vorbeugung ist eine frühe Risikoabschätzung entscheidend. Ziel dieses Forschungsprojekts war die Validierung des prognostischen Werts der kardialen Magnetresonanztomographie (CMR) zur Risikoabschätzung für MACE bei asymptomatischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern. CMR-Daten von 44 Diabetikern und 228 Nicht-Diabetikern (64±7 Jahre) aus der Heinz- Nixdorf-Recall-Studie wurden analysiert. Wandbewegungsstörungen, Perfusionsdefekte, Late Gadolinium Enhancement (LGE) und die Herzfunktion wurden semi-automatisch quantitativ sowie nach dem klinischen Goldstandard, der visuellen Befundung, ausgewertet. Primäre Endpunkte (Herzinfarkt, plötzlicher Herztod) und sekundäre Endpunkte (Gesamtmortalität, andere Gefäßerkrankungen) wurden definiert. Die Verteilung der Pathologien zwischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern wie auch ihre Korrelation mit Endpunkten wurde untersucht. Bei der visuellen Auswertung wiesen asymptomatische Diabetiker signifikant mehr CMR-Pathologien auf als Nicht-Diabetiker, was das erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Diabetikern widerspiegelt. Demgegenüber konnte die semiautomatische Auswertung diese Hypothese nicht bestätigen. In der quantitativen Analyse wiesen Nicht-Diabetiker signifikant mehr Perfusionsdefekte und LGE auf als Diabetiker. Das widerspricht nicht nur dem visuellen Goldstandard, sondern auch dem klinischen Outcome. In dieser Studie erreichten Diabetiker im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren erwartungsgemäß mehr Endpunkte als Nicht-Diabetiker. Late Gadolinium Enhancement gilt als der stärkste multivariable CMR-Prädiktor für MACE. Dies konnte in der visuellen Auswertung bestätigt werden. Die quantitative Auswertung lieferte jedoch keine plausiblen Ergebnisse. Dies könnte mit einer unzureichenden Abgrenzung von Artefakten und pathologischen Befunden zusammenhängen. In diesem Bereich besteht dringender Verbesserungsbedarf. Einzig die quantitative Auswertung von Perfusionsdefekten lieferte plausible Ergebnisse. Die linksventrikuläre Myokardmasse und Wanddicke waren vielversprechende Prädiktoren von kardiovaskulären Endpunkten. Erhöhte Werte waren mit einem schlechteren Outcome assoziiert. Ein reduziertes linksventrikuläres Schlagvolumen sowie ein pathologisches enddiastolisches Volumen waren mit einer höheren Inzidenz von sekundären Endpunkten verbunden. In dieser Studie lieferte der klinische Goldstandard, die visuelle Auswertung und die einfachen volumetrischen Parameter, den höchsten prädiktiven Wert für MACE in einer gesunden Population. Größere Kohorten mit längeren Beobachtungszeiträumen sind notwendig, um den Stellenwert von CMR im Vergleich zu klinisch etablierten Risikofaktoren mithilfe von multivariablen Analysen zu untersuchen. Basierend auf den Daten dieser Studie müssen hierfür mindestens 900 asymptomatische Individuen eingeschlossen werden.
Publications
- „Evaluation of the prognostic value of visually detected cardiac MRI findings in asymptomatic diabetics and healthy volunteers.” European Congress of Radiology, Vienna 2019
Nikolaos Panagiotopoulos, Nikolaus Fechtrup, Thekla H Oechtering, Ulla Roggenbuck, Kai Nassenstein, Jörg Barkhausen, Peter Hunold