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Bestimmung des prognostischen Wertes myokardialer Perfusionsdefekte und Wandbewegungsstörungen sowie von Late Gadolinium Enhancement bei asymptomatischen Diabetikern und gesunden Probanden

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314797964
 
Nach Angaben der WHO wird sich die globale Prävalenz von Diabetes mellitus von 30 Millionen im Jahr 1985 bis 2025 auf mindestens 300 Millionen verzehnfachen. Diabetiker haben ein vielfach höheres Risiko eine schwere kardiale Komplikation (MACE) zu erleiden. Daher ist zur Vorbeugung eine frühe Risikoabschätzung entscheidend.Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Validierung des prognostischen Werts der kardialen Magnetresonanztomographie (CMR) zur Risikoabschätzung für MACE bei asymptomatischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern. Studien zu diesem Thema haben bislang hauptsächlich symptomatische Patienten untersucht, sodass die Ergebnisse bislang nicht auf asymptomatische Individuen übertragbar sind. Es sind jedoch eben jene asymptomatischen Personen, die erwartungsgemäß am meisten von einer frühen Diagnose und Therapie profitieren werden. Hauptmotivation dieser Arbeit ist daher die potentielle Verbesserung der Patientenversorgung, die aus einer besseren Interpretation pathologischer CMR-Befunden resultieren sollte.Um dieses Ziel zu erreichen werden wir bereits akquirierte Daten einer longitudinalen Querschnitts-MRT-Studie auswerten, bei der 300 asymptomatische Probanden untersucht wurden. Die 51 Diabetiker und 249 gesunden Probanden wiesen dabei gleiche Prävalenzen kardiovaskulärer Risikofaktoren auf. Alle Individuen (64±7 Jahre; 33% weiblich) erhielten eine CMR Untersuchung mit Cine Sequenzen, myokardialer Stress- und Ruheperfusion sowie T1 gewichteten Inversion Recovery-Sequenzen. Zunächst werden die CMR-Daten analysiert und dabei linksventrikuläre Ejektionsfraktion und Volumina, Wandbewegungsstörungen und Late Gadolinium Enhancement quantitativ bestimmt. Stress-induzierte myokardiale Ischämien werden visuell und semiquantitativ untersucht. Basierend auf dem American Heart Association 17-Segment Modell wird die Prävalenz der Ergebnisse dokumentiert und zwischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern verglichen. Um die prognostische Signifikanz der CMR-Befunde zu bestimmen, wurde und wird weiterhin das Auftreten von MACE dokumentiert. Um den prognostischen Zusatznutzen von CMR zu überprüfen, werden die CMR-Ergebnisse beider Untersuchungsgruppen mit klinisch etablierten Risikofaktoren, die im Rahmen von Anamnese, körperlicher Untersuchung, Blutproben und einer Elektronenstrahl-Computertomographie erhoben wurden, korreliert. Hierfür werden Regressionsanalysen durchgeführt.In der klinischen Routine ist CMR zur Beurteilung kardiovaskulärer Pathologien bereits etabliert. Diese Kohortenstudie soll belegen, ob die bisherigen Studienergebnisse über die hohe prognostische Relevanz von CMR zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos von symptomatischen Diabetikern auch auf asymptomatische Diabetiker übertragbar sind. Sollten wir diesen Zusatznutzen belegen können, würde dies den hohen Wert von CMR zur Risikostratifizierung in einer asymptomatischen Population unterstreichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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