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Veränderung von Planungskulturen am Beispiel schrumpfender Städte in Deutschland, den USA und in Japan

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314345471
 
Unterschiedliche institutionelle und kulturelle Faktoren haben räumliche Planungssysteme hervorgebracht, welche zwar grundsätzlich vergleichbare Merkmale aufweisen, jedoch auf spezifische kulturelle, normative und räumliche Rahmenbedingungen zugeschnitten sind. Trotz der wachsenden Forderung, diese spezifischen Rahmenbedingungen in der raumwissenschaftlichen Forschung stärker zu berücksichtigen, handelt es sich beim Thema Planungskulturen um ein Forschungsfeld im Rahmen von urbaner und regionaler Entwicklung, das sich in der Entwicklungsphase befindet. Schrumpfende Städte waren lange Zeit ein stigmatisiertes Thema in der Planung. Das Spektrum der Strategien, die heute in schrumpfenden Städten zum Einsatz kommen, ist vielfältig und reicht von Ersatzindustrien wie Tourismus, gezieltem Abriss (Right-sizing), bis hin zu grüner Infrastruktur. Die Anwendung der richtigen Strategien scheint für die zukunftsfähige Entwicklung schrumpfender Städte entscheidend zu sein, und lässt vermuten, dass Planung für schrumpfende Städte nicht unter denselben Voraussetzungen des urbanen Wachstums funktionieren kann, sondern ein Paradigmenwechsel erforderlich ist, welcher sich von Wachstum unterscheidet. Grundlegende Hypothese dieses Projektes ist, dass das Phänomen schrumpfender Städte die Möglichkeit bietet, die Prinzipien, auf denen traditionelle Planung beruht, vergleichend zu untersuchen und auf diese Weise mögliche Veränderungen von Planungskulturen aufzudecken. Die Chance schrumpfender Städte scheint dabei im Potenzial zu liegen, Veränderungen, Reformen, gegebenenfalls sogar Innovationen in den Planungskulturen anzustoßen, worauf sich der Forschungsansatz des hier beantragten Projektes stützt. Ziel des Projektes ist die vergleichende Untersuchung von Veränderungstendenzen in Planungssystemen und Planungskulturen angesichts der Problematik schrumpfender Städte in den USA, in Deutschland und in Japan, insbesondere 1. die vergleichende Analyse von Planungsstrategien und -instrumenten in Bezug auf die primären Ursachen der Stadtschrumpfung, 2. die Auswertung der Bezüge zwischen planungskulturellen Veränderungen und gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge von Schrumpfungsprozessen, und 3. die Formulierung von Hypothesen, die sich aus dem planungskulturellen Vergleich für die zukunftsorientierte Planung von schrumpfenden Städten bzw. die Entwicklung von Planungskulturen ergeben. Unter Berücksichtigung von Methoden der vergleichenden Stadtforschung sowie einem zu entwickelnden Analyseraster sollen drei Fallstudienstädte im Rahmen einer Embedded case study näher untersucht werden. Als Fallstudienstädte werden Bochum/ Deutschland, Cleveland/ USA und Nagasaki/ Japan herangezogen. Die drei Städte wurden aufgrund ähnlicher Rahmenbedingungen in Bezug auf Schrumpfungspfade, Bevölkerungszahlen sowie Wirtschafts- und Branchenstruktur ausgewählt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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