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Das Fingerlängenverhältnis 2D:4D als Indikator pränataler Androgenisierung: Zwei Meta-Analysen und drei Studien.
Antragsteller
Dr. Johannes Hönekopp
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31373871
Fötales Testosteron hat eine dauerhafte Wirkung auf die Organisation des Nervensystems und somit auf Verhalten und Kognition des Menschen. Das Längenverhältnis zwischen zweitem (Zeige-) und viertem (Ring-) Finger, 2D:4D, reflektiert wahrscheinlich das Testosteronniveau, dem ein Mensch als Fötus ausgesetzt war. In den letzten Jahren ist 2D:4D daher ein zunehmend wichtiges Instrument geworden, um die Effekte pränataler Androgenisierung beim Menschen zu untersuchen. Die Verwendung von 2D:4D ist jedoch mit zwei Problemen behaftet. Zum einen ist unklar, ob 2D:4D in der rechten oder der linken Hand bestimmt werden sollte. Eine erste Meta-Analyse soll dies klären. Zum anderen gibt es Hinweise darauf, dass 2D:4D nicht nur mit pränatalem Testosteron sondern auch mit den Niveaus zirkulierender Sexualhormone assoziiert sein könnte. Dies würde die Validität von 2D:4D als Indikator pränataler Androgenisierung in Frage stellen. Die Beziehung zwischen 2D:4D und zirkulierenden Sexualhormonen soll daher mittels einer zweiten Meta-Analyse geklärt werden.Drei Studien sollen erstmalig die Beziehungen zwischen 2D:4D als Index pränataler Androgenisierung und (i) dem Spielverhalten von Kleinkindern, (ii) der Wurffähigkeit von Kleinkindern und (iii) der Wurffähigkeit von Erwachsenen untersuchen. Ein früh in der Entwicklung einsetzender, großer Geschlechtsunterschied in Spielverhalten und Wurffähigkeit sowie Befunde aus Tierstudien legen nahe, dass diese Verhaltensweisen von pränatalem Testosteron beeinflusst werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen