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Erörterung koevolutionärer Effekte von Wirt-Parasit und Männchen-Weibchen Interaktionen auf die Wirtsfitness
Antragsteller
Dr. Oliver Otti
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313570077
Reproduktion und Immunität zählen zu den wichtigsten Aspekten des Lebens. Ihre Interaktion, Reproduktive Immunität, hat aber bisher relativ wenig Interesse geweckt. Beide Forschungsfelder wurden intensiv beforscht, dies jedoch meist gesondert. Einige frühere Studien haben untersucht, wie sich die Paarung sowie die Reproduktion auf das Immunsystem auswirken. Jedoch die Frage: "Wie wirkt sich der Transfer von Pathogenen während der Paarung und die daraus resultierende Immunsystemaktivierung auf die Reproduktion aus?" wurde selten gestellt. Dies obwohl die Untersuchung dieser Frage höchstwahrscheinlich wichtige Informationen zu Wirt-Parasit-Interaktionen sowie der Interaktion zwischen den Geschlechtern liefern würde. Alleine der durch die Kopulation inhärent verursachte Schaden an den weiblichen Reproduktionsorganen aktiviert das Immunsystem und führt sehr wahrscheinlich zusätzlich zu einem höheren Infektionsrisiko durch opportunistische Mikroben. Dadurch ändert sich wiederum der Reproduktionserfolg und was nicht nur die Prozesse der natürlichen, sondern auch der sexuellen Selektion beeinflusst. Mikroben, die via Kopulation in den Wirt eindringen, üben einen weiteren Selektionsdruck auf die Reproduktionsprozesse aus, weshalb ich die wichtige Frage angehen werde: Wie verändern sexuell übertragene opportunistische Mikroben die Reproduktionsmerkmale von Wirten? Mit diesem Forschungsantrag habe ich vor durch das Studium vom Einfluss von Mikrobengemeinschaften von Wirtsorganismen auf die Koevolution der Geschlechter die Studien zu sexuellen Konflikten zwischen den Geschlechtern und der reproduktiven Immunität auf eine neue Stufe zu bringen. Ich werde zum ersten Mal Untersuchung zur sexuellen Selektion mit Wirt-Parasit Interaktionen verbinden, um die direkte und die indirekte Auswirkung, d.h. via Immunsystem, von Mikroben auf Reproduktionsmerkmale zu bestimmen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen