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Transplantation eines gesunden oralen Spender-Mikrobioms zur Parodontitistherapie

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313546205
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ergebnisse dieser Tierstudie zeigen, dass ein gesundheitsassoziiertes Mikrobiom effektiv auf parodontal Erkrankte übertragen werden kann. Die kurzfristigen klinischen Daten ermöglichen jedoch keine eindeutige Bewertung des klinischen Effekts einer OMT auf den Krankheitsverlauf. Im Gegensatz zu Magen-Darm-Erkrankungen ist Parodontitis mit einer erhöhten Alpha-Diversität verbunden. In diesem Experiment wies das gesunde orale Mikrobiom des Spenderhundes eine signifikant geringere Alpha-Diversität auf als die der Test- und Kontrollgruppe. Die SRP hat die Alpha-Diversität in beiden Gruppen vom Ausgangswert zu W2 signifikant verringert. Nur die Testgruppe zeigte jedoch eine weitere Verringerung der Alpha-Diversität von W2 bis W4 nach der Transplantation, die in der Kontrollgruppe nicht festgestellt wurde. Diese Ergebnisse stimmen mit der Verringerung des BOP in der Testgruppe von W2 bis W4 nach OMT überein. Das orale Mikrobiom in der Testgruppe hat auch eine größere Ähnlichkeit mit dem gesunden Transplantat. Diese Änderungen zeigen, dass eine einzelne Transplantation die Mikrobiomzusammensetzung wirksam moduliert. Damit ist die Machbarkeit einer OMT erwiesen. Die dauerhafte Veränderung eines dysbiotischen oralen Mikrobioms ist eine Herausforderung, da einerseits die Desinfektion und die Abgrenzung gegen Umwelteinflüsse schwieriger ist als beim intestinalen und außerdem die Quantität des Implantats deutlich geringer ausfällt. Daher reicht eine einzige Transplantation wahrscheinlich nicht aus, um eine dauerhafte Veränderung der mikrobiellen Populationsstrukturen zu induzieren. Ein Protokoll mit wiederholten Transplantationen, die den Kolonisationsmustern einer mikrobiellen Gemeinschaft ähneln, könnte dauerhafte Veränderungen in einem dysbiotischen Mikrobiom hervorrufen und die Etablierung einer gesundheitsassoziierten Mikroflora ermöglichen. Da die Entwicklung eines solchen Protokolls viele weitere Versuche erfordert, ist geplant, ein neues Tiermodell mit Mäusen zu etablieren, da die Beaglehaltung in so großer Zahl nicht praktikabel ist.

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