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Siedlungen mit symmetrischem Grundriss als Phänomen einer komplexen Landschaftsnutzung während der Spätbronze- und Früheisenzeit im Nordkaukasus
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Sabine Reinhold
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30695782
Im Herbst 2004 wurde am Südrand des Talkessels von Kislovodsk ein unbekannter Typ von Siedlungen der Spätbronze- und Früheisenzeit entdeckt. Es handelt sich um Dorfanlagen von etwa 1 Hektar Größe mit einem symmetrischen Siedlungsplan. Im Zentrum befindet sich jeweils ein großer Platz, an dessen Längsseiten Reihen von bis zu 35 Häusern angeordnet sind. Die Siedlungen sind auf Luftbildern hervorragend sichtbar. Mit ihrer Hilfe soll ein Katalog erstellt werden, um das Phänomen räumlich einzugrenzen. Die so erkannten Fundorte sind dann im Feld zu verifizieren. Eine Auswahl wird archäologisch detaillierter untersucht, um Fragen ihrer Funktion und zeitlichen Tiefe zu klären. Begleitend ist geplant, mit Hilfe zerstörungsfreier Prospektionsmethoden Informationen zu Strukturen zu erhalten, die obertägig nicht sichtbar sind. Dies soll helfen, kleine Ausgrabungsflächen möglichst sinnvoll zu platzieren, Planaufnahmen und Ergebnisse von systematischen Begehungen zu komplettieren. Ergänzende naturwissenschaftliche Untersuchungen sollen Fragen nach Klima und Umwelt dieser Periode nachgehen, denn die Siedlungen nehmen eine Region ein, in der heute maximal Weidewirtschaft möglich ist. Im geplanten Forschungsprojekt sollen erstmals im Nordkaukasus integrativ neue Prospektionsmethoden, archäologische und paläoökologische Untersuchungen zum Tragen kommen. Letztere sollen klären, welche ökonomische Grundlage die neu entdeckten Siedlungen hatten, und inwiefern sich diese von zeitgleichen Siedlungen im Tal unterscheiden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen