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Chemical ecology of figs and fruit bats

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Manfred Ayasse, seit 9/2011; Professorin Dr. Elisabeth Kalko, bis 9/2011 (†)
Fachliche Zuordnung Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30449696
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Frugivore Flughunde der Alten Welt und Neuweltfledermäuse stellen phylogentisch getrennte Gruppen dar, die im Laufe ihrer Evolution geographisch isoliert wurden. Beide Gruppen von Fledertieren sind wichtige Samenausbreiter und zeigen eine deutliche Präferenz für stark duftende Früchte mit unauffälligen Farben. Dies zeigt die Bedeutung von Duftstoffen bei der Futtersuche beider Gruppen von Fledertieren. Wenig bekannt ist jedoch darüber, welche der von Feigen abgegebenen Duftstoffe für die Fledertiere attraktiv sind und ob beide Gruppen, die Fledermäuse der Neotropis und die paläotropischen Flughunde die gleichen Verbindungen riechen können und bei der Orientierung zur Futterquelle einsetzen. In diesem Fall müsste von einer konvergenten Evolution des olfaktorischen Systems bei Flughunden und Fledermäusen ausgegangen werden. Mit einer Kombination aus Feldexperimenten und Laboranalysen haben unsere Untersuchungen in Panama und Malaysia ergeben, das bestimmten Verbindungen, die von reifen Feigen abgegeben werden eine Schlüsselrolle bei der Anlockung von Fledermäusen und Flughunden haben. Darüber hinaus sind alle Verbindungen, die bisher bei Fledertier verbreiteten Feigen identifiziert wurden in den hauptsächlich durch Vögel verbreiteten Feigen nicht vorhanden. Ficus columbrinae stellt eine außergewöhnliche Vogelfeige dar, die nachts die kleine frugivore Fledermausart Ectophylla alba anlockt und tagsüber zusätzlich größere Vogelarten. In Anpassung produzieren die reifen Früchte nachts andere Duftbouquets als am Tag. Die Volatile bestehen hauptsächlich Fettsäurederivaten und Sesquiterpenen. Unsere Verhaltensexperimente mit Fledermäusen in Panama haben gezeigt, dass Neuweltfledermäuse stark durch den Furchtduft von Feigen aus der alten Welt angelockt werden. Im Gegensatz dazu wurde keine Fledermaus aus der Neotropis durch den Furchtduft der Vogelfeige Ficus costaricana angelockt. Unsere vorläufigen Ergebnisse der Verhaltensexperimente mit synthetischen Fruchtdüften zeigen, dass Futter suchende Fledermäuse zunächst mit hoch flüchtigen Verbindungen aus der Distanz angelockt werden und schwerer flüchtige Verbindungen eine Funktion bei der Unterscheidung von reifen und unreifen Früchten haben. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um diese Hypothese letztendlich in Feldexperimenten zu beweisen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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