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Psychobiologische Stressregulation und Aggression: Untersuchungen zur Dimensionalität von Externalisierung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299375468
 
Das externalisierende Verhaltensspektrum ist durch Disinhibition/Impulsivität, antisozial-aggressives Verhalten sowie Substanzgebrauch und -missbrauch charakterisiert. Wesentliches Ziel des geplanten Projekts ist die Untersuchung der These, dass Unterschiede in der Ausprägung externalisierenden Verhaltens einhergehen mit Veränderungen der neuronalen, emotionalen, kognitiven und psychoendokrinen Stressregulation. Zudem postulieren wir, dass Unterschiede in der Ausprägung externalisierenden Verhaltens die Auftretenswahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens nach akuter Stressexposition beeinflussen sowie mit einem differentiellen neuronalen Aktivierungsmuster während Aggressionsinduktion einhergehen.Obwohl Externalisierung durch veränderte emotionale Reaktivität gekennzeichnet ist, liegen bislang nur wenige Untersuchungen zur psychischen und psychobiologischen Stressregulation vor. Da die Ausprägung an Externalisierung nicht kategorial sondern kontinuierlich-graduell verteilt ist, soll externalisierendes Verhalten zunächst über ein breites Spektrum an normaler Variation in einer homogenen und gut charakterisierten Stichprobe gesunder Erwachsener untersucht werden. Dadurch können ansonsten typische konfundierende Faktoren wie Komorbidität (z.B. in psychiatrischen und forensischen Stichproben) oder bedeutsame kontextuelle Bedingungen (z.B. Freiheitsentzug/Inhaftierung bei Straffälligen) minimiert werden. Zur Prüfung der Übertragbarkeit der Befunde zum externalisierenden Verhalten in der Normalbevölkerung auf den klinischen Bereich soll ergänzend eine forensisch bedeutsame Gruppe von Männern untersucht werden, die ein früh aufgetretenes und persistierendes Muster antisozial-gewalttätigen Verhaltens aufweisen.Auf biologischer Ebene sollen endokrine (Cortisol, Testosteron) und auf psychologischer Ebene emotionale sowie kognitive Reaktionen auf akute Stressexposition erfasst werden. Wir erwarten hierbei eine Dissoziation zwischen einerseits endokriner sowie andererseits emotionaler und kognitiver Stressreaktivität. Einem experimentellen Design folgend (akute Stressinduktion versus Kontrollbedingung) werden zudem Verhaltenseffekte mit einem standardisierten Aggressionsinduktions-Paradigma untersucht. Wir erwarten eine höhere Rate an aggressivem Verhalten nach Aggressionsinduktion bei Personen mit höherer Externalisierung (insbesondere bei Probanden mit forensischem Hintergrund) sowie Zusammenhänge der Aggressionsmaße mit emotionalen und endokrinen Reaktionen auf Stress. Ein weiteres wichtiges Ziel des vorliegenden Projektes ist es, neuronale Aktivierungsmuster bei akuter psychosozialer Stressexposition sowie bei akuter Aggressionsinduktion während einer funktionellen Magnetresonanztomographie zu untersuchen. Wir erwarten unter anderem, dass die individuelle Ausprägung an Externalisierung mit spezifischen neuronalen Reaktionsmustern in z.B. Amygdala, zingulärem Kortex und präfrontalem Kortex assoziiert ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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