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Lassa Fieber in Guinea und Sierra Leone: Nagetier-Mensch-Kohabitation und Krankheitslast (LAROCS 2)

Antragstellerinnen / Antragsteller Matthias Borchert, Ph.D.; Dr. Elisabeth Fichet-Calvet
Fachliche Zuordnung Virologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299194041
 
Lassa Fieber ist ein virales hämorrhagisches Fieber, das in Teilen Westafrikas einschließlich Guineas und Sierra Leones endemisch ist, und jährlich 200.000-300.000 Erkrankungs- und 5.000-10.000 Todesfälle verursacht. Lassa Virus hat ein Nagetier namens Mastomys Natalensis als Reservoir, und wird auf den Menschen durch den direkten Kontakt mit Mastomys, deren Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen übertragen. Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Es gibt keinen Impfstoff, so dass die primäre Vorbeugung auf der Verringerung des Kontakts zwischen Menschen und infektiösen Mastomys beruhen muss. Von früheren Studien aus Guinea wissen wir, dass Mastomys in der Trockenzeit vermutlich vermehrt menschliche Behausungen aufsucht. In der ersten Projektphase untersuchen wir, ob dasselbe saisonale Muster im Osten Sierra Leones zu finden ist. In Guinea testen wir die Hypothese, dass durch eine Verringerung der Zahl von Nagetieren die Lassa Fieber beim Menschen herabgesetzt werden kann, und zwar durch selteneren Kontakt von Menschen mit Mastomys, und durch die Herabsetzung des Anteils infektiöser Mastomys. Wir fanden eine positive Einstellung von Dorfbewohnern zur Nagetierbekämpfung, aus Gründen der Gesundheit, des Schutzes von Nahrungsvorräten und der Verringerung nächtlicher Störungen; sie gehen davon aus, dass Begiftung allein nicht ausreichen wird, um die Nagetiere zurückzudrängen, sondern dass sie selbst ihr Verhalten ändern müssen, wozu sie auch bereit sind. Die Rolle von Nagetieren als Nahrungsmittel bedarf weiterer Untersuchungen in der zweiten Phase. Weiterhin fanden wir eine sehr hohe Lassa IgG Seroprävalenz in Guinea.Für die zweite Phase schlagen wir vor, in Guinea mit der Untersuchung der Effektivität der Nagetierbekämpfung fortzufahren, und zu erkunden, ob das Fallenstellen durch weitere Maßnahmen, z.B. der Umwelthygiene, ergänzt werden kann. Die Verteilung von Nagetieren zwischen Häusern und ihrer Umgebung wird untersucht. Die Seroprävalenz in Menschen nehmen wir zum Anlass, Häufigkeit und Erscheinungsbild von Lassa Fieber bei Nutzern von Gesundheitseinrichtungen zu untersuchen. In Sierra Leone wollen wir die Seroprävalenz nach Alter und Geschlecht untersuchen, und erkunden, ob Nagetierbekämpfung dort vielversprechend, machbar und akzeptabel ist. In beiden Ländern schlagen wir Untersuchungen zur Migration des Lassa Virus, zur Übertragung durch Umweltkontakte einschließlich der Luft, zu Haushaltsdeterminanten der Übertragung, Einstellungen zu verschiedenen Arten der Nagetierbekämpfung sowie zu der Frage vor, wie der Ebola Ausbruch die Einstellung der Menschen gegenüber Gesundheitsrisiken durch Zoonosen verändert hat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Großbritannien, Guinea, Sierra Leone
Mitverantwortlich Professor Dr. Stephan Günther
ausländische Mitantragsteller NFaly Magassouba; Professor Foday Sahr, Ph.D.
 
 

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