Detailseite
Projekt Druckansicht

Neuronale Korrelate appetitiver Extinktionsprozesse

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298597483
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Appetitive Konditionierungs- und Extinktionsprozesse spielen eine zentrale Rolle in der Klinischen Psychologie für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen. Es gibt jedoch kaum Studien über die Grundlagen appetitiver Extinktionsprozesse. Das vorliegende Projekt untersuchte daher neuronale, peripher-physiologische und subjektive Korrelate appetitiver Konditionierungsprozesse, Extinktionslernen und den Extinktionsabruf. Die Ergebnisse des Projekts sind vielversprechend und mündeten bereits in drei hoch publizierten, internationalen, peer-reviewed veröffentlichten Artikeln. Diese fokussieren jeweils dabei auf unterschiedliche Phasen der Konditionierung, Extinktionslernen, und dem Extinktionsabruf, bzw. emotionalen Aktivität und berücksichtigen dabei u.a. individuelle Unterschiede. Die Ergebnisse des Projekts konnten eine zentrale Beteiligung der Amygdala, des anterioren zingulären Kortex (ACC) und des Nucleus Accumbens nicht nur bei der Akquisition, sondern auch bei Umlernprozessen während der appetitiven Extinktion zeigen. Diese Ergebnisse erweitern die bislang angenommenen Funktionen der Amygdala und des Nucleus Accumbens um eine interessante Facette und deuten darauf hin, dass diese eine wichtige Rolle nicht nur bei der Furchtkonditionierung und der Extinktion, sondern auch bei der Veränderung von Kontingenzen und beim Umlernen im Kontext appetitiver Reize spielt. Der dorsale ACC könnte eine wichtige Rolle bei der Stabilität und Abruf extinguierter Reize bzw. Emotionsregulation (downregulation) spielen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass individuelle Unterschiede sich auf die Konditionierung auswirken. Grundsätzlich scheint der Zusammenhang mit individuellen Unterschieden und appetitiven Konditionierungsprozessen eher schwach ausgeprägt zu sein, was beispielsweise zu der aktuellen Debatte um den Einfluss von einzelnen Genpolymorphismen auf Amygdalareaktivität bestätigt. Insgesamt erweitern die Ergebnisse die Perspektive auf appetitive Konditionierungsprozesse und zeigen verschiedene Ansatzpunkte, wie Umlernprozesse und damit auch in der Grundlagenforschung Veränderungsmöglichkeiten neuronal verarbeitet werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung