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Soziales Gedächtnis in differenzierten Gesellschaften. Relevanzstrukturen, mediale Konfigurationen und Authentizität in ihrer Bedeutung für soziale Gedächtnisse im generationellen Vergleich

Subject Area Sociological Theory
Term from 2006 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 29303246
 
Die gegenwärtige Diskussion zum sozialen Gedächtnis ist durch kulturwissenschaftlich geprägte Theorien dominiert. Diese Theorien bauen auf der Unterscheidung zwischen zwei getrennten Formen des Gedächtnisses, dem kommunikativen und dem kulturellen Gedächtnis, auf. Wir gehen demgegenüber davon aus, dass sich in differenzierten Gesellschaften mit hohem Anteil an (massen-)medialer Kommunikation diese Trennung ebenso wenig aufrecht erhalten lässt wie die damit verbundene eindeutige Zuordnung von Medien zu Gedächtnisformen.Das beantragte Forschungsprojekt geht der Frage nach, ob und wie sich unter den Bedingungen gesellschaftlicher und medialer Differenzierung Elemente des kommunikativen und des kulturellen Gedächtnisses im Prozess des sozialen Erinnerns vermischen. Untersucht wird, wie familiales und öffentliches, medial informiertes Erinnern in der Rekonstruktion von Vergangenheit in der Interaktion zwischen Generationen in Familien ineinander greifen. Ausgehend von Alfred Schütz¿ Begriff der Relevanz wird danach gefragt, welche Rolle mediale Informiertheit im familialen sozialen Gedächtnis spielt, welche Konstruktionen von Authentizität dort benutzt werden und wie es sich auf dieser Basis generationsbezogen differenziert und wandelt. Empirische Grundlage des Forschungsprojekts bilden narrativ-biographische Interviews und Gruppendiskussionen in Familien. Die thematische Fokussierung liegt dabei auf der Zeit des Nationalsozialismus. Das Sample setzt sich zusammen aus westdeutschen und ostdeutschen Familien, jeweils mit lebender Zeitzeugengeneration und ohne eine solche Generation.
DFG Programme Research Grants
 
 

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