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Kollektive Mythen und ihre transgenerationellen Folgen. Zum Selbst- und Fremdbild der Deutschen in und aus der GUS
Antragstellerin
Professorin Dr. Gabriele Rosenthal
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29057265
Ziel des beantragten Projekts ist die Analyse der Entstehungs- und Wandlungsprozesse eines kollektiven Mythos, der damit verschleierten Anteile der Kollektivgeschichte sowie der Wirkungen dieser Prozesse auf die Gegenwart. Dieser Mythos bezieht sich auf ein homogenisierendes Wir-Bild im kollektiven Gedächtnis der Deutschen aus bzw. in der heutigen GUS, das eine überaus heterogene Vergangenheit verdeckt. Die Analysen unseres Projekts ‚Biographie und Kollektivgeschichte’ zeigen die starke Wirksamkeit dieses Wir-Bildes, dessen Aufrechterhaltung mittels einer intensiven sozialen Kontrolle ermöglicht wird. Zur Aufdeckung der unterschiedlichen Vergangenheiten dieser Gruppierung sowie der damit einhergehenden sehr verschiedenen Folgen für die gegenwärtigen Dynamiken in den Familien von Deutschen und für deren Communities in unterschiedlichen geographischen Regionen der GUS sowie Deutschlands ist es erforderlich, die Genese und Transformationen dieses Wir-Bildes in seiner Wechselwirkung mit den Fremd- und Selbstbildern anderer Gruppierungen in den jeweiligen Regionen zu rekonstruieren. Hierzu planen wir neben Interviews mit ethnischen Deutschen und deren nichtdeutschen Bezugspersonen in Deutschland, der Ukraine, Russland, Kasachstan und Kirgistan vor allem ethnographische Feldstudien. Aus einer figurationssoziologischen Perspektive wollen wir die jeweilige Interaktionsgeschichte mit nichtdeutschen Bezugspersonen und -gruppen, die sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen wandelnden Machtbalancen innerhalb ihrer Familien, sowie die sich verändernden Figurationen zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen innerhalb der jeweiligen regionalen Kontexte untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen