Verhalten bei unvollständigem Wettbewerb auf Märkten für Agrargüter in Entwicklungsländern am Beispiel der Wertschöpfungskette von Kautschuk
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die wichtigsten wissenschaftlichen Fortschritte im Forschungszeitraum waren drei Forschungsarbeiten, die ich verfasst und zur Veröffentlichung bei führenden Zeitschriften der Agrarökonomik eingereicht habe, sowie ein Diskussionspapier. Die drei eingereichten Papiere wurden zum "Überarbeiten und Wiedervorlegen" eingeladen. In der Arbeit "When Asymmetric Switching Costs Cause Market Power: The Case of Rubber Processing in Indonesia" entwickelte ich ein Modell für die Wechselkosten von Kautschukhändler*innen in Indonesien, in dem Abweichungen vom "Gesetz des einen Preises" durch eine Fixkostenkomponente beim Käuferwechsel erklärt werden. Ich fand Hinweise auf erhebliche Wechselkosten auf dem Kautschukmarkt, die zu Nachfragemacht und erheblichen Einkommensverlusten für die Landwirt*innen führen. Simulationen zeigten, dass die Halbierung der Kosten für Landwirte beim Käuferwechsel die damit verbundenen Einkommensverluste um 77 Prozent reduzieren würde. Ein zweites Papier, "Farmers, Traders, and Processors: Successive Buyer Power and Double Marginalization, with Application to the Indonesian Rubber Sector", entwickelt ein Modell, das zeigt, dass die multiple Marktmacht besonders hohe Wohlfahrtsverluste verursacht. Das Papier schätzt die Preis-, Produktions- und Wohlfahrtseffekte der doppelten Marginalisierung. Wir finden Beweise für die Nachfragemacht von Dorfhändler*innen gegenüber Bauer*innen und von Kautschukverarbeiter*innen gegenüber Händler*innen. Das Papier stellt heraus, dass die durchschnittliche Marktmacht der Käufe*innen bei Händler*innen und Verarbeiter*innen in etwa den Oligopsiebedingungen bei drei homogenen Käufer*innen entsprach. Ein drittes Papier, "How Traders Influence their Neighbours: Modelling Social Evolutionary Processes and Peer Effects in Agricultural Trade Networks", entwickelt ein agentenbasiertes Modell, das das Verhalten von Agrarhändler*innen bei der Auswahl von Verkaufskanälen simuliert. Dies ist die erste Studie, die einen solchen Ansatz anwendet. Das Modell untersucht, wie sich einzelne Merkmale von Agent*innen auf ihre Handelsentscheidungen auswirken, und identifiziert die Gesamtauswirkungen sozialer Interaktionen und anderer gemessener Variablen auf die Kanalauswahl der Händler. Wir fanden heraus, dass Schuldenverpflichtungen zwischen einer/m Verkäufer*in und einer/m potenziellen Käufer*in und die soziale Nähe die wichtigsten Faktoren sind, wenn Händler*innen sich für eine*n Käufer*in entscheiden. Mit dem Modell wurden vier Politikszenarien emuliert. Die Ergebnisse zeigten, dass die wirksamsten Maßnahmen zur Erhöhung des Einkommens von Kleinbauer*innen die Verbesserung des formellen Zugangs zu Krediten sind, und dass Maßnahmen zur Erhöhung des Bildungsniveaus die Wettbewerbssituation in den Dörfern positiv beeinflussen und Transaktionskosten senken können.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2018). “Social equity and ecological sustainability - can the two be achieved together?” cege Discussion Papers 357, pp. 1–32
Kopp, T. and F. Dorn
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(2019). “Can the South East Asian rubber conglomerate manipulate international rubber prices?” Efforts Discussion Paper 30, pp. 1–28
Kopp, T., J. Dalheimer, Z. Alamsyah, M. Yanita, and B. Brümmer
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(2019). “The Climate Effect of Digitalization in Production and Consumption in OECD Countries”. Proceedings of the 6th International Conference on ICT for Sustainability, pp. 1–11
Kopp, T. and S. Lange