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Geschichte der Antike - Buchprojekt

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289663110
 
Ziel ist es, eine neue Gesamtdarstellung der Geschichte der Antike zu verfassen, also der Geschichte des (erweiterten) Mittelmeerraums in der Zeit der griechisch-römischen Hochkultur (von ca. 800 v.Chr. bis ca. 650 n.Chr.). Zeitrahmen und Gegenstand sind sicher nicht unkonventionell, doch soll ein spezieller Zugang eröffnet werden, indem der Fokus auf das ungewöhnliche Ausmaß an Partizipation, das in vielen Phasen der Antike erreicht wurde, gelegt wird. Vor allem das klassische Griechenland, aber auch die römische Republik sind hier hervorzuheben, doch sogar in der homerischen Gesellschaft sind Reichweite und Formen der Partizipation bemerkenswert, und selbst nach der Etablierung des Kaisertums war das römische Reich weiterhin durch vielfältige partizipatorische Rituale gekennzeichnet. Mit der Perspektive der Partizipation trägt die Studie auch dem Umstand Rechnung, daß in der Antike viele Entscheidungen in (allerdings unterschiedlichen) Arten von Öffentlichkeit getroffen wurden, die durch die Analyse von Diskursgrenzen und Gemeinsinnsrhetorik differenziert werden können, gelangt man doch über die Kommunikationsformen im öffentlichen Bereich zu tieferen Einsichten in die Partizipationsstruktur als wenn man nur politische Rechte in den Blick nimmt. Soweit wir über Informationen verfügen, was gesagt wurde und wie es gesagt wurde, haben wir Hinweise auf das Sagbare und das Machbare in einer bestimmten Zeit und Gesellschaft. Das Sagbare ist geformt durch das Gemeinsinnsgebot, denn generell ist es in Bürgeröffentlichkeiten unmöglich, Entscheidungsempfehlungen zu vertreten, ohne sie als gemeinwohldienlich zu charakterisieren. Daß hinter dieser rhetorischen Fassade regelmäßig partikularistische Interessen stehen, ändert nichts an den Rückwirkungen von Gemeinsinnsbehauptungen auf die Handlungsgrenzen und Denkweisen von Akteuren. Daß mit dem Fokus auf Partizipation nicht alles andere ausgeschlossen werden soll, was sich zu diesem Zugang eher peripher verhält, versteht sich von selbst. Vielmehr werden mit diesem Leitmotiv eine sinnvolle Perspektivierung des Stoffes und eine Schwerpunktbildung angestrebt, so daß ein neues Licht auf diesen zentralen Aspekt der Antike wie auch der Gegenwart geworfen wird. Die beantragte Vertretung für zwei Semester soll den Freiraum schaffen, um große Teile des Buches zu schreiben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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