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Nichtglatte Variationsmodelle mit Regularisierungstermen mit Differenzen zweiter Ordnung und lokalen Anisotropien zur Restauration zyklischer- und mannigfaltigkeitswertiger Bilder

Fachliche Zuordnung Mathematik
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288750882
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Moderne Bildgebungstechniken wie Interferometric Synthetic Aperture Radar (InSAR), diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (DTMRI) oder Electron Backscatter Diffraction (EBSD) liefern Bildaufnahmen, deren Werte in einer Mannigfaltigkeit liegen. Verschiedene Farbräume von Bildern sowie die Arbeit mit Kohärenzmatrizen von Bildattributen erfordern ebenfalls die Auseinandersetzung mit mannigfaltigkeitswertigen Funktionen. Basierend auf Arbeiten der Antragsteller zur S1-wertigen Bildverarbeitung, wurden im Projekt neue Variationsmodelle zur Restauration verrauschte oder verlustbehafteter Daten, deren Werte auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit liegen, erstellt und deren Eigenschaften analysiert. Es wurden nichtglatte Modelle entwickelt, die zweite Differenzen beinhalten, und somit die Rekonstruktionsqualität in glatten Bereichen verbessern. Des Weiteren wurden Richtungsinformationen und Anisotropien mit einbezogen und das Total Generalized Variation (TGV) Modell von Bredies et al. für das mannigfaltigkeitswertige Setting verallgemeinert. Überdies wurden indirekte Meßterme in die Modelle miteinbezogen, um dadurch insbesondere Entfaltungsprobleme in einem mannigfaltigkeitswertigen Setting zu realisieren. Verschiedene effiziente Algorithmen wie Half-Quadratic Minimization, Cyclic Proximal Point Algorithmen, sowie der Douglas Rachford Algorithmus wurden für Funktionen mit Werten in bestimmten Mannigfaltigkeiten entwickelt, ihr Konvergenzverhalten untersucht und die Verfahren implementiert. Eine besondere Rolle spielten dabei Hadamard Räume, für die bestimmte Kalküle aus der konvexen Analysis übertragbar sind. Es wurden interessante theoretische Resultate, beispielsweise zur Konvergenz von Funktionen und ihrer Moreau-Einhüllenden auf Hadamardräumen erzielt. Die entwickelten Algorithmen und Beispiele in den Veröffentlichungen wurden im Public Software Paket MVIRT verfügbar gemacht. Über den Antrag hinaus, wurden nichtlokale patch-basierte stochastische Methoden, wie das nichtlokale Bayessche Modell (MMSE) von Lebrun et al. auf mannigfaltigkeitswertige Bilder übertragen. Dabei haben sich die Antragsteller u.a. mit der Modellierung von Gaussschem Rauschen auf Mannigfaltigkeiten auseinandergesetzt. Des Weiteren wurden Modelle zur „sparse regularization" von mannigfaltigkeits-wertigen Daten bezüglich interpolatorischer Wavelet/Multiskalen-Transformationen nach Donoho et al. entwickelt. Schließlich konnte das zeitdiskrete Metamorphosis Modell von Effland et al. für das mannigfaltigkeitswertige Setting verallgemeinert werden. Die Implementierung erfordert Multiskalenmethoden auf ineinandergeschachtelten Gittern. Insbesondere fand das Modell dann konkret Anwendung bei der Colorisierung von Porträtfotos in passenden Farbräumen, sowie bei der Lösung schwieriger inverser Probleme, wie beispielsweise der limited angle Tomographie, mit verfügbarem Templatebild.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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