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Versorgungsqualität bei telemedizinisch oder konventionell ärztlich unterstützter präklinischer Notfallversorgung: Eine randomisierte kontrollierte Studie

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Anästhesiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288115165
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt TEMS konnte zum ersten Mal im Rahmen einer randomisiert, kontrollierten Studie gezeigt werden, dass der Einsatz des TNA bei häufigen, nicht akut lebensbedrohlichen Notfallbildern eine sichere und zeiteffiziente Alternative zum konventionellen NA ist. Bei gleichniedrigem Risiko interventionsbedingter Komplikationen bietet der TNA eine bessere Dokumentationsqualität und durch eine kürzere Arztbindungsdauer pro Einsatz einen ressourcenoptimierten Einsatz des Arztes im Notfall. Im Gegensatz zu allen vorangegangenen Studien konnte in der vorliegenden Studie gezeigt werden, dass sich der TNA als primär alarmiertes ärztliches Rettungsmittel für bestimmte Notfallbilder eignet, die zwar einer ärztlichen Begutachtung/Behandlung bedürfen, jedoch nicht die physische Präsenz eines NA an der Einsatzstelle erfordern. Die Entwicklung des Aachener Modells des holistischen TNA kann schon jetzt als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Die Ergebnisse der TEMS-Studie werden dazu beitragen, den TNA als sicheres, breit verfügbares und ressourcenschonendes Einsatzmittel in Ergänzung zum bestehenden System aus konventionellem, fahrenden NA und nicht-ärztlich besetztem Rettungswagen zu etablieren. Niedrige Komplikationsraten bei besserer Dokumentationsqualität und kürzerer Einsatzdauer waren bereits aus den bisherigen Observationsstudien zum TNA bekannt. Durch die TEMS-Studie konnten diese Qualitätsmerkmale des TNA in einem randomisiert, kontrollierten Studiendesign bestätigt werden. Bei der im Rahmen der TEMS-Studie erstmalig durchgeführten Primäralarmierung des TNA zeigte sich jedoch eine Besonderheit der Telekonsultation. Während der konventionelle NA nach Alarmierung selbständig zum Patienten kommt, ist der TNA darauf angewiesen, dass das Rettungsdienstpersonal ihn von der Einsatzstelle aus kontaktiert. Dies geschah bei einer relevanten Anzahl von für den TNA-Einsätzen (n=893) nicht und die Patienten wurden ohne Behandlung ins Krankenhaus transportiert. Wie oben beschrieben hatte dies keine negativen Auswirkungen auf die analysierten Aspekte der Patientensicherheit. Für die Zukunft muss jedoch diskutiert werden, ob die Besatzungen der Rettungswagen nicht verpflichtet werden sollten, einen primär durch die Leitstelle für den Einsatz allarmierten TNA auch zu kontaktieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Telemedical support for prehospital Emergency Medical Service (TEMS trial): study protocol for a randomized controlled trial. Trials 18, 43 (2017)
    Stevanovic, A., Beckers, S.K., Czaplik, M. et al.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1186/s13063-017-1781-2)
 
 

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