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GRK 2248:  Global Intellectual History - Transfers, Ideenzirkulation, Akteure (18.-20. Jahrhundert)

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286895797
 
Zu den zentralen Aufgaben einer Globalgeschichte der modernen Welt (17.-20. Jahrhundert) gehört nach wie vor, die kognitive Verarbeitung von Verflechtungsprozessen sowie die Zunahme überregional und transkulturell geteilter und debattierter Vorstellungen und Ideen zu analysieren. Die Etablierung weltweit gültiger Standards lässt sich im internationalen Staatensystem, in der Weltwirtschaft, in der Infrastruktur- und Kommunikationspolitik direkt beobachten. Die Herausbildung geteilter Ideen, Begriffe und Normen hingegen war ein sehr vielschichtiger Prozess. Wie kam es dazu? Wer waren seine Träger? Welche Ideen erlangten grenzüberschreitende Gültigkeit, und unter welchen Bedingungen? Ein globalgeschichtlicher Zugriff kann dazu beitragen, die komplexen Konstellationen einer globalen Geschichte von Ideen und Begriffen auszuloten und ihr jeweiliges Verhältnis zu Prozessen globaler Integration zu bestimmen.Das GK widmet sich dieser Frage mit den Mitteln einer global intellectual history. Dieser Zugang innerhalb der Globalgeschichte setzt sich von Ansätzen ab, die im Kern häufig noch diffusionistischen Vorstellungen folgen. Das GK stellt nicht-westliche Akteure und Handlungsräume sowie globale Bedingungen der Ideenzirkulation in den Vordergrund und lotet auf diese Weise die Komplexität von Transfervorgängen aus. Institutionell (und methodisch) stützt sich das GK auf die systematische Zusammenarbeit von Geschichts- und Regionalwissenschaften. Diese Kooperation ist für das Feld der intellectual history – in dem bislang auf Europa zentrierte Arbeiten dominieren – innovativ und weiterführend.Die Ziele des GK liegen auf drei Ebenen. Erstens geht es um intellektuelle Reaktionen auf Verflechtungsprozesse, um die Entstehung grenzüberschreitender Ansprüche und die Universalisierung von Ideen, aber auch um Gegenbewegungen. Zweitens wollen wir in diesem Zusammenhang grundlegend nach der Rolle von Akteuren und ihren Handlungsräumen fragen. Drittens will das GK zur Methodendiskussion einer global intellectual history beitragen.Eine Besonderheit des beantragten Programms ist seine Einbindung in die Aktivitäten der Global History Collaborative mit regelmäßigen internationalen Sommerschulen. Sie sollen ermöglichen, dass DoktorandInnen nicht nur globalgeschichtlich forschen, sondern zugleich methodischheuristisch von dem Dialog mit anderen Perspektiven auf Globalgeschichte profitieren.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Mitantragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin
 
 

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