GenderOpen - ein Repositorium für die Geschlechterforschung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziele des Projekts waren der Aufbau eines bislang nicht existierenden Repositoriums für die Geschlechterforschung sowie die Förderung von Open-Access-Publikationen und Open-Access-Veröffentlichungsmodellen in der Community. Die Ziele wurden in einem Kooperationsprojekt der drei Berliner Universitäten verfolgt, wobei die Arbeits- und Aufgabenteilung dem unterschiedlichen Profil und den spezifischen Kompetenzen der beteiligten drei Geschlechterforschungszentren angepasst wurde. Kennzeichnend für die Ausgangslage waren eine nur rud ι mentäre Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Open-Access-Publikationskonzepten im Feld der Geschlechterforschung sowie die Existenz sehr unterschiedlicher Publikationsgepflogenheiten in einem inter- /transdisziplinären wissenschaftlichen Feld. Im Projektzeitraum wurden alle avisierten Ziele erreicht: Am Ende der Laufzeit enthält das Repositorium mehr als 1.800 Dokumente, alle aufgenommenen Publikationen sind unter einer freien Lizenz verfϋgbar, das Repositorium wurde DINI-zertifiziert. Nach der Liveschaltung von GenderOpen am 4. Dezember 2017 wurde das Repositorium erfolgreich in nationale und internationale Nachweissysteme, Datenbanken und Kataloge integriert (u.a. BASE, CORE, OpenAire, OpenDOAR). Besonders hervorzuheben ist die Kooperation mit dem i.d.a.-Dachverband deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen. So konnte mit der Integration der GenderOpen-Daten in den META-Katalog, dem zentralen Nachweisinstrument für Materialien der Frauen- und Lesbenbewegung, die Anbindung an wichtige nicht-universitäre Strukturen für das Feld der Geschlechterforschung realisiert werden. Im Repositorium werden Einreichungs- und Hochladeroutinen für folgende Dokumentarten zur Verfügung gestellt: Aufsätze in Zeitschriften, Aufsätze in Sammel- oder Konferenzbänden, Hochschulschriften (Dissertationen und Habilitationsschriften), Monographien, Working Papers/Projektberichte. Fϋrjedes publizierte Dokument liegt eine Einverständniserklärung der Autorin/des Autors zur Veröffentlichung unter einerfreien Lizenz vor. Für die Übernahme größerer (Zeitschriften-)Konvolute kooperiert GenderOpen mit einschlägigen Verlagen. Parallel zum Aufbau eines avancierten Speicherorts für die Geschlechterforschung wurde eine Reihe von technischen Anpassungen, Informations- und Zusatzangeboten entwickelt und zur freien Nachnutzung bereitgestellt. Dazu gehören u.a. die Entwicklung eines kontrollierten Schlagwortvokabulars sowie einer automatisierten Deckblattgenerierung, durch die die Publikationsorte von Dokumenten auf einen Blick sichtbar werden. Im Blog werden rechtliche Informationen für Autor_innen geboten, das Logbuch des Projekts dokumentiert nachvollziehbar die einzelnen Arbeitsschritte, die für den Aufbau eines fachlichen Repositoriums notwendig und sinnvoll sind. GenderOpen gilt sowohl in der Geschlechterforschung als auch im Open-Access-Kontext als Best-Practice-Beispiel für eine community-orientierte Modernisierung von Publikationsgewohnheiten in einem inter-/transdisziplinären Feld. Durch GenderOpen konnte die Akzeptanz von Open Access in der Geschlechterforschung erheblich gesteigert werden.