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Im Dienst des Zaren: Lebens- und Karrierewege der imperialen Verwaltungselite im ausgehenden Zarenreich (1855-1914)

Antragsteller Professor Dr. Malte Rolf
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286057336
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projektes wurden auf Grundlage von Autobiographien sowie internen Verwaltungsdokumenten die hohe Beamtenschaft im ausgehenden Zarenreich als soziale Gruppe untersucht und davon ausgehend Rückschlüsse über das Funktionieren der zarischen Administration gezogen. Als zentrales Moment stellte sich dabei die soziale Ausdifferenzierung der bürokratischen Elite im Rahmen der allgemeinen gesellschaftlichen Modernisierung im späten 19. Jahrhundert heraus. Diese begünstigte einerseits eine Professionalisierung vor dem Hintergrund des Aufstiegs gut gebildeter, leistungsbereiter und mit Regionalexpertise ausgestatteter „neuer Eliten“ in die Beamtenschaft. Zugleich wahrten die traditionellen, eher einem paternalistischen Amtsverständnis zuneigenden alten Eliten bis zur Februarrevolution eine privilegierte Stellung, gerade wenn es um die Besetzung zentraler Posten und den Einfluss auf die Entscheidungsträger in Sankt Petersburg und den Zaren ging. Angesichts dieser zunehmenden Heterogenität innerhalb der russischen Beamtenschaft stellten die Autobiographien ein wichtiges Kommunikationsmedium dar, über das Normen und Verhaltensmuster an konkreten Einzelbeispielen verhandelt wurden. Sie erlaubten es den Beamten darüber hinaus, sich in der unübersichtlicher werdenden Gemengelage aus Netzwerken und politischen Lagern nach außen sichtbar zu positionieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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