Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen zur prähistorischen Landnutzung im nördlichen Schwarzwald
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Der Nordschwarzwald ist nicht erst im Hochmittelalter erschlossen worden, sondern bereits in prähistorischer Zeit. Das begann bereits in der Späten Jungsteinzeit mit einer sporadischen und kleinräumigen Landnutzung, durch die möglicherweise die Ausbreitung der Weißtanne ausgelöst wurde. Ab der Bronzezeit ist eine systematische Nutzung bis in die höchsten Lagen fassbar, die bereits zu einer schwachen Entwaldung führte. In der Eisenzeit verstärkte sich der Nutzungsdruck, und es fand eine beträchtliche Entwaldung statt, jedoch nicht überall gleichzeitig. Der eisenzeitliche Nutzungsdruck war stärker als der römische. Auch in der Völkerwanderungszeit und im Frühmittelalter gab es Besiedlung und Nutzung, wenngleich in geringerem Maße, weshalb sich die Wälder wieder schlossen. Bereits im Frühmittelalter begann dann eine zweite Erschließungswelle, die der schriftlichen Überlieferung um Jahrhunderte vorauseilt. Das Höchstmaß der nutzungsbedingten Entwaldung wurde im Hochmittelalter und in der frühen Neuzeit erreicht. Es übertrifft die maximale eisenzeitliche Entwaldung nur wenig. Der Beginn der Erschließung und Veränderung des Naturraums Nordschwarzwald und damit das Ende des Urwalds muss daher um mindestens vier Jahrtausende zurück verlegt werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2006): Das Neuenbürger Erzrevier im Nordschwarzwald als Wirtschaftsraum während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit. Germania 84/2: 273-306
Gassmann, G. Wieland, G. Rösch, M.
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(2008): Botanische Untersuchungen zur eisenzeitlichen Landnutzung im südlichen Mitteleuropa. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 101 (Festschrift Jörg Biel): 319-347
Rösch, M., Fischer, E., Müller, H., Sillmann, M., Stika, H.P.
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(2008): Vom Korn der frühen Jahre – Sieben Jahrtausende Ackerbau und Kulturlandschaft. Arch. Inf. Bad.-Württ. 55, Esslingen
Rösch, M. Heumüller, M.
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(2009): Botanical evidence for prehistoric and medieval land use in the Black Forest. In: Medieval Rural Settlement in Marginal Landscapes, Ruralia VII, Turnhout (Belgium): 335-343
Rösch, M.
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(2009): Keltische Montanindustrie im Schwarzwald – eine Spurensuche. In: Kelten am Rhein, Proceedings of the Thirteenth International Congress of Celtic Studies, erster Teil, Archäologie, Ethnizität und Romanisierung, Beihefte Bonner Jahrbücher 58,1: 263-278
Rösch, M. Gassmann, G. Wieland, G.
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(2009): Zur vorgeschichtlichen Besiedlung und Landnutzung im nördlichen Schwarzwald aufgrund vegetationsgeschichtlicher Untersuchungen in zwei Karseen. Mitt. Ver. Forstl. Standortskunde u. Forstpflanzenzüchtung 46: 69-82
Rösch, M.
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(2010): Der Nordschwarzwald – das Ruhrgebiet der Kelten? Neue Ergebnisse zur Landnutzung seit über 3000 Jahren. Alemannisches Jahrbuch 2009/2010: 155-169
Rösch, M.
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(2011): Der Nordschwarzwald – früher besiedelt als gedacht? Pollenprofile belegen ausgedehnte vorgeschichtliche Besiedlung und Landnutzung. Denkmalpflege in Baden-Württemberg 40, 2011, 2: 66-73
Rösch, M. Tserendorj, G.
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(2011): Florengeschichtliche Beobachtungen im Nordschwarzwald (Südwestdeutschland). Hercynia N.F. 44: 53-71
Rösch, M. Tserendorj, G.
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(2011): Landnutzung und Kulturlandschaft in Mitteleuropa von der Jungsteinzeit bis zur Neuzeit: Ein Überblick. TÜVA Mitteilungen 12: 13-34
Rösch, M.