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Etablierung eines neuen therapeutischen Wirkprinzips des akuten ischämischen Nierenversagens unter Berücksichtigung der nephroprotektiven Effekte syngener muriner early Endothelial Outgrowth Cells

Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284183331
 
Das akute Nierenversagen (ANV) ist eine häufige und äußerst schwerwiegende Komplikation im Krankenhaus. Die ANV-assoziierte Mortalität konnte in den letzten 20 Jahren nur unwesentlich reduziert werden. Daher ist die Identifizierung neuer therapeutischer Strategien unverändert ein zentrales Ziel er nephrologischen Grundlagenforschung weltweit. Eigene Untersuchungen der letzten Jahre konnten überzeugend belegen, dass sich im Mausmodell ein ANV sicher verhindern lässt, wenn den Tieren nach einer passageren Minderdurchblutung (Ischämie) so benannte early Endothelial Outgrowth Cells (eEOCs) systemisch verabreicht werden. Wiewohl somit eine neue und potentiell sehr effektive Therapie des ANV zur Verfügung steht, dürfte die Anwendung eines zellbasierten Therapieansatzes unter humanen Bedingungen mit wohl kaum lösbaren praktischen Schwierigkeiten verbunden sein: (I) Das erste Problem betrifft den Applikationszeitpunkt von therapeutisch wirksamen Zellen prinzipiell. Optimalerweise sollten diese wohl mit Beginn der Organreperfusion verabreicht werden. Bislang ist die Frage, welcher Patient zu welchem Zeitpunkt eine signifikante renale Ischämie entwickeln wird nicht zu beantworten. (II) Sofern der Applikationszeitpunkt bekannt wäre, müsste dann eine suffiziente Menge von Zellen mit maximierter Wirkpotenz zur Verfügung stehen. In der Praxis wird für die Gewinnung / Kultivierung von eEOCs ein durchschnittlicher Zeitraum von 5-7 Tagen benötigt. (III) Gesetzt den Fall, dieser Zeitrahmen ließe sich einhalten, so müsste doch sichergestellt sein, dass eEOCs oder andere Zellen vom Empfängerorganismus toleriert würden. Eine Zelltherapie im autologen setting wäre daher zu bevorzugen. Das akute Nierenversagen manifestiert sich nicht selten bei multimorbiden Patienten. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass zahlreiche Komorbiditäten (Artherosklerose, Sepsis, Autoimmunerkrankungen) mit einer Reduktion der Anzahl / funktionellen Kompetenz von eEOCs per se einhergehen. Daher ließe sich nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Gabe von autologen eEOCs in unterschiedlichen Patienten tatsächlich mit vergleichbaren therapeutischen Effekten assoziiert wäre. Aus den benannten Gründen werden eEOCs voraussichtlich keinen direkten Eingang in die medizinische Praxis beim iANV finden. Dennoch sollte ein Transfer ihrer zellulären Wirkprinzipien in die nephrologische Medizin gelingen. Das zentrale Ziel des beantragten Forschungsvorhabens besteht in der Etablierung dieses Transfers.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Kooperationspartner Professor Dr. Hassan Dihazi
 
 

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