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Assoziation neuer HDL-Subtypen zu kardiometabolischen Risikofaktoren, Lebensstilfaktoren, subklinischen Veränderungen und inzidenten Herzkreislauferkrankungen in drei amerikanischen Kohortenstudien
Antragstellerin
Dr. Manja Koch
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Ernährungswissenschaften
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Ernährungswissenschaften
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283850885
Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen weltweit eine wesentliche Todesursache dar. Zahlreiche Beobachtungstudien zeigen eine inverse Assoziation von Lipoproteinen hoher Dichte (HDL) - quantifiziert als HDL-Cholesterin (HDL-C), oder als Apolipoprotein AI (apoAI, das Hauptprotein des HDLs) - mit kardiovaskulären Erkrankungen. Allerdings ist nicht eindeutig geklärt, ob HDL ursächlich mit kardiovaskulären Erkrankungen in Beziehung steht. Zunehmend wird HDL als heterogene Gruppe von Partikeln gesehen, die sich bezüglich ihrer Proteinzusammensetzung, Proteinstruktur und der funktionellen Eigenschaften der enthaltenen Proteine unterscheidet. Die aktuelle HDL-Forschung fokussiert darauf, relevante HDL-Subgruppen zu identifizieren, die sich hinsichtlich ihrer biologischen Funktionen und ihrer Bedeutung für Herzkreislauferkrankungen unterscheiden. Die Funktion und der Metabolismus des HDLs werden stark durch die im HDL enthaltenen Proteine (das HDL-Proteom) beeinflusst, die wesentlich sind für Wechselwirkung des HDLs mit Enzymen und Rezeptoren. Um die funktionelle Bedeutung des HDLs genauer zu analysieren ist die Untersuchung von HDL-Subtypen, bei denen bestimmte Proteine fehlen oder vorhanden sind, von besonderem Interesse. Beispielsweise konnte in vorherigen Arbeiten gezeigt werden, dass nur HDL, welches kein Apolipoprotein CIII (apoCIII) trägt, invers mit dem Risiko für Koronare Herzerkrankungen (KHK) assoziiert ist, während HDL, welches apoCIII enthält, positiv mit dem KHK-Risiko assoziiert ist. Neben apoCIII wurden mit Hilfe von Proteomik-Verfahren mehr als 85 HDL-assoziierte Proteine identifiziert. Es ist bekannt, dass diese spezifischen Proteine im Lipid-Metabolismus, im Entzündungsgeschehen und bei Immunreaktionen von Bedeutung sind. Die Bedeutung derartiger HDL Subtypen für die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen ist bislang wenig untersucht. Die Forschungsgruppe von Prof. Jensen an der Harvard T.H. Chan School of Public Health hat sich auf die Evaluation von verschiedenen HDL-Subtypen im Hinblick auf Herzkreislauferkrankungen spezialisiert. Das vorliegende Projekt verfolgt zwei wissenschaftliche Ziele: 1. Die Assoziationen von HDL-Subtypen (mit oder ohne apoCIII) mit kardiometabolischen Risikofaktoren, modifizierbaren Lebensstilfaktoren und subklinischen Herzkreislauferkrankungen sollen in der Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis untersucht werden. 2. Die Assoziationen von 20 neuen HDL-Subtypen mit dem Risiko für inzidente KHK soll in zwei großen amerikanischen Kohortenstudien untersucht werden, der Nurses Health Study II und der Health Professionals Follow-up Study. Die Untersuchung neuer, funktionell relevanter HDL-Subtypen im Hinblick auf ihre Assoziation mit kardiovaskulären Risikofaktoren und klinischen Endpunkten soll einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Rolle von HDL in der Ätiologie von kardiovaskulären Erkrankungen leisten und könnte zur Identifizierung von neuen Behandlungszielgrößen beitragen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Majken Jensen, Ph.D.