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Karakorum - Geomagnetische Prospektion und topographische Vermessung der ersten Hauptstadt des mongolischen Weltreiches

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283176801
 
Trotz langjähriger Forschungen fehlt bis heute eine vollständige topographische Vermessung und geomagnetische Prospektion von Karakorum, der ersten Hauptstadt des mongolischen Weltreiches und dem bekanntesten archäologischen Denkmal in der Mongolei. Dieses Manko soll unter Zuhilfenahme eines von uns in der Mongolei bereits äußerst erfolgreich eingesetzten kombinierten Messverfahrens beseitigt werden. Das zum Einsatz kommende motorisierte Messsystem besteht aus SQUID-basierten Magnetfeldsensoren (Magnetometern und Gradiometern) und einem äußerst präzisen differentiellen GPS-System. Mit dieser Sensorkombination wird nicht nur die exakte laterale Verortung der SQUID-Daten erreicht, sondern es erfolgt eine direkte dreimensionale Abtastung der Geländeoberfläche während der Messung, was die Erstellung von topologischen Karten mit einer Höhenauflösung unter zehn Zentimetern erlaubt. Die Auswertung der Daten wird es uns ermöglichen, erstmalig die Ausdehnung der bebauten Fläche innerhalb und außerhalb des Stadtwalles von Karakorum zu erkennen, Aussagen zur funktionalen Gliederung der Stadt zu treffen, Gebäude mit gebrannten Ziegeln zu identifizieren, d.h. die prominenteren und aufwändiger gestalteten Bauwerke zu verorten, Aussagen zum unterschiedlichen Aufbau der zahlreichen Wälle zu treffen und einen Einblick in die Bauweise der verschiedenen Gräber in dem ausgedehnten Friedhofsareals zu bekommen. Darüber hinaus können wir mit Hilfe der Vermessung und Prospektion, die um einen gezielten Fußgängersurvey ergänzt wird, die seit langem überfällige Schadenskartierung des UNSECO-Welterbe-Denkmals vornehmen und alle Altgrabungen, zu denen z. T. keine Unterlagen mehr existieren, exakt lokalisieren. Diese systematische Dokumentation der umwallten Stadt und ihres unmittelbaren Umfeldes soll uns in die Lage versetzen, die zukünftige Erforschung auf eine sichere Grundlage zu stellen sowie eine möglichst exakte Planung und Schwerpunktsetzung erlauben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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