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Sozialer Status in der tibetischen Welt
Antragsteller
Professor Dr. Peter Schwieger
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281741165
Das in diesem Antrag skizzierte Forschungsvorhaben wurde auf der Grundlage des vorangegangenen ANR-DFG Projekts The Social History of Tibetan Societies, 17th-20th Centuries (SHTS) entworfen. Dieses Projekt begann am 1. März 2012 und wird im Februar 2016 abgeschlossen sein. Es hat zum ersten Mal überhaupt das Thema der tibetischen Sozialgeschichte in den Mittelpunkt eines umfangreichen Forschungsvorhabens gestellt. Im Nachfolgeprojekt TIBSTAT sollen Textkorpora aus unterschiedlichen Regionen der tibetischen Welt untersucht werden. Als allgemeines Thema fungiert sozialer Status. Untersucht werden sollen unter dieser Überschrift sechs vollkommen neue Forschungsthemen, die in dem Vorhaben SHTS entweder gar nicht oder nur am Rande zur Sprache gebracht wurden: soziale Mobilität, sozialer Konflikt und Konfliktlösung, das Verhältnis zwischen ökonomischem und sozialem Status, sozialer Status im Spiegel fiktionaler Literatur, tibetischer Memoiren und anderer literarischer Genres, sozialer Status und Gender, sozialer Status manifestiert in materieller Kultur. Der Begriff des sozialen Status, wie er vor allem von Max Weber konzipiert wurde, hat gegenüber anderen Modellen von Stratifikation und Hierarchie den Vorteil, dass er umfassender ist. Zum einen ist er nicht begrenzt auf Kastengesellschaften, in denen Status größtenteils eine Sache der Geburt ist; zum anderen reduziert er Status nicht auf ökonomische Faktoren wie im marxistischen Verständnis von dialektisch einander gegenüberstehenden Klassen. Die größere Bandbreite gibt dem Begriff des sozialen Status einen großen analytischen Wert für die Beschreibung unterschiedlicher Gesellschaften, angefangen mit rigiden Kastengesellschaften, in denen der soziale Status vor allem vererbt wird, bis hin zu Meritokratien, die eine größere soziale Durchlässigkeit zeigen. Tibetische Gesellschaften laden geradezu dazu ein, unter dem Gesichtspunkt des sozialen Status untersucht zu werden: Von Region zu Region gibt es in dieser Hinsicht eine beträchtliche Variationsbreite, angefangen beim zugeschriebenen Status bis hin zu dem im Laufe des Lebens erworbenen Status.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartner
Professor Charles Ramble, Ph.D.