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Die Rolle der lysosomalen Protease Cathepsin D in der akuten experimentellen Pankreatitis

Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281235944
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zur Pathogenese der akuten Pankreatitis tragen zwei wesentliche Mechanismen bei, die miteinander in enger Interaktion stehen. Diese sind erstens die vorzeitige und intrazelluläre Proteasenaktivierung in der pankreatischen Azinuszelle und zweitens die Infiltration inflammatorischer Zellen in das Pankreas. Beide Mechanismen führen zum Organschaden. Die intraazinäre Aktivierung des Verdauungsenzyms Trypsinogen erfolgt durch die lysosomale Protease Cathepsin B (CTSB) und kann durch Cathepsin L (CTSL) inaktiviert werden. In diesem Projekt konnten wir zeigen, dass die vorzeitige Proteasenaktivierung viel komplexer ist und weitere lysosomale Proteasen benötigt: Dabei steuert nur ein Teil dieser Cathepsine die Proteasenaktivierung in den Azinuszellen. Außerdem interagieren einzelne Cathepsine miteinander, was zur proteolytischen Aktivierung dieser Enzyme führt. Wir untersuchten mit Cathepsin D (CTSD), C (CTSC) und G (CTSG) drei verschiedene Cathepsine, die verschieden stark im Pankreas und Leukozyten exprimiert sind und als Aspartat-, Cystein- und Serin-Protease leicht verschiedene biochemische Eigenschaften haben. CTSD steuert den Schweregrad der akuten Pankreatitis, indem es Cathepsin B vermittelt in den Azinuszellen eine Aktivierung von Trypsinogen zu Trypsin bewirkt. Zweitens ist die Zytokinproduktion in Leukozyten CTSD-abhängig. Dabei konnten wir auch zeigen, dass insbesondere die Funktion der Immunzellen und weniger der Azinuszellen für einen anhaltenden Schaden im Pankreas verantwortlich ist. Diese Beobachtungen wurden durch die Untersuchungen zu CTSC gestützt, da CTSC zu keiner Veränderung der Zymogenaktivierung in der Azinuszelle führt, aber über eine Aktivierung der Neutrophilen Elastase die Dissoziation der Azinuszellen in der akuten Pankreatitis einleitet. Hierfür verantwortlich ist eine Spaltung des Zell-Zell-Kontaktmoleküls E-Cadherin. Eine weitere Neutrophilen Serinprotease, CTSG, spielt in der akuten Pankreatitis eine geringere Rolle. Ihr Verlust reduziert zwar auch die Invasion neutrophiler Granulozyten in das Pankreas und deren Zytokinproduktion, jedoch bleibt der Schweregrad unbeeinträchtigt. Somit verdeutlichen unsere Ergebnisse auch, dass die Neutrophilen Enzyme einen unterschiedlich starken Einfluss für die Pathogenese der akuten Pankreatitis haben.

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