SPP 1293: Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ausgangspunkt für die Einrichtung des DFG-Schwerpunktprogramms war der Bedarf an Grundlagenforschung in fachlichen Domänen wie naturwissenschaftlichem Lernen, Spracherwerb und fächerübergreifenden Bereichen (u. a. Selbstreguliertes Lernen und Problemlösen), im Bereich der Prozessanalyse (Modellierung der Aufgabenbearbeitung) sowie im Bereich der Entwicklung und Trainierbarkeit von Kompetenzen. Vor diesem Hintergrund war das Ziel des integrativen Forschungsprogramms, kognitiv orientierte Expertinnen und Experten auf den Gebieten einzelner spezifischer Kompetenzen mit Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Messens und Testens zusammenzubringen, um Kompetenzstruktur- und Kompetenzentwicklungsmodelle zu erarbeiten und empirisch zu prüfen, anhand derer sich reliable und valide Messinstrumente konstruieren lassen. Diese Messinstrumente können zur Förderung individueller Lernprozesse (im Sinne einer individuellen „Kompetenzdiagnostik“) oder zum Monitoring von Bildungsinstitutionen und Bildungssystemen („Assessment“) dienen. Abgerundet wurde das Programm durch Forschung zur Nutzung von kompetenzbezogenen Messinstrumenten in unterschiedlichen pädagogischen Entscheidungskontexten. Mit diesem Forschungsprogramm und den Forschungsergebnissen aus 24 zumeist fach- und ortsübergreifenden Projekten (davon ein kooptiertes Projekt) der 1. Förderphase (2007-2009), aus 23 Projekten (davon ein kooptiertes Projekt) der 2. Förderphase (2009-2011) und aus 23 Projekten (davon zwei kooptierte Projekte) der 3. Förderphase (2011-2013) unterstützte das SPP 1293 langfristig die Vermittlung von Kompetenzen als zentrales Ziel schulischer und beruflicher Bildung. Das SPP 1293 betrieb im Sinne der DFG Grundlagenforschung und entwickelte (i) theoretisch fundierte sowie empirisch validierte Kompetenzmodelle in unterschiedlichen Domänen, (ii) komplexe IRT-Modelle, die mittlerweile einen neuen Standard in der Bildungsforschung etabliert haben, und (iii) neue und innovative Instrumente. Auf diese Weise trug das SPP 1293 zum Ausbau eines „emerging fields“ im Bereich der Forschung bei. Zudem wurde aus dem SPP 1293 heraus Ergebnistransfer in Anwendungsfeldern wie der Mitwirkung bei PISA geleistet und das SPP 1293 als „Blaupause“ für BMBF-Programme wie Ko- KoHs und ASCOT herangezogen. Die 160 Mitglieder (87 Frauen, 54 %) im SPP 1293 haben sich in den sechs Förderjahren eine herausragende nationale und internationale Stellung erarbeitet . Davon zeugen nationale und internationale Vernetzungen über „critical friends“, 754 Beiträge (davon 342 international, 45 %) auf einschlägigen nationalen (z. B. AEPF, GEBF, DGfE, DGPS/PAEPS) und internationalen (z. B. EARLI, EERA, AERA, ESERA) Tagungen sowie 349 Publikationen (davon 156 in englischer Sprache, 45 %) in zum Teil hochrangigen Zeitschriften wie Learning and Instruction, Journal of Educational Measurement, Zeitschrift für Psychologie und Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 20 Rufe an Mitglieder des SPP 1293 verdeutlichen ebenfalls die herausragende Stellung im nationalen Kontext. Die erfolgreiche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist durch 43 Promotionen und zwei Habilitationen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern dokumentiert.