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Mechanismen der Schallokalisation untersucht mit kopfbezogenen Übertragungsfunktionen

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280063511
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Grundproblem der Schalllokalisation besteht darin, ohne explizite Kenntnis des Ausgangssignals Richtungsinformation aus den spektralen Unterschieden zweier Eingangssignale herauszufiltern, unter Ausnützung der richtungsabhängigen Unterschiede der Schallübertragungswege zu beiden Ohren. Kopfbezogene Übertragungsfunktionen modellieren diese Signalübertragung, und erlauben hierdurch die Simulation und Analyse von Lokalisierungsalgorithmen. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurden mathematische Methoden zur systematischen Analyse kopfbezogener Übertragungsfunktionen entwickelt und für die Auswertung realer Messdaten eingesetzt. Im Einzelnen wurden folgende Teilprojekte umgesetzt. - Einführung des sogenannten Frequenzband-bezogenen akustischen Abstands zweier Richtungen, der die Ähnlichkeit von Signalpaaren aus zwei verschiedenen Richtungen abschätzt, allein basierend auf dem Frequenzgehalt der Signale. Der Vergleich des akustischen Abstands zweier Signalrichtungen und des globalen Signal-zu-Rauschverhältnis liefert eine scharfe theoretische Abschätzung für die Verwechselbarkeit dieser Richtungen, die für alle Lokalisierungsalgorithmen Gültigkeit hat. - Entwicklung eines Schalllokalisierungsalgorithmus, der die aus dem akustischen Abstand herleitbare optimale theoretische Schwelle realisiert. In ähnlicher Weise wie der akustische Abstand vermeidet auch der Algorithmus die Verwendung üblicherweise für die Lokalisierung eingesetzter Signalmerkmale wie interaurale Zeitdifferenz oder Differenz des Schalldrucks. - Systematische Auswertung und mathematische Analyse des Verhaltens des Lokalisierungsalgorithmus bei zufälligen Stimuli und Rauschen . - Vergleich des Lokalisierungsalgorithmus mit bekannten Methoden aus der Literatur, unter Verwendung realistischer Stimuli und gemessener kopfbezogener Übertragungsfunktionen. Hier zeigte sich der neu entwickelte Algorithmus durchgehend überlegen. - Einsatz der Methoden in der Auswertung experimenteller Daten zur Schalllokalisation bei Schleiereulen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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