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Zentralprojekt 2 - Biostatistik und Systemmedizin
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Hauke Busch; Professorin Dr. Jeanette Erdmann (†); Professorin Dr. Inke Regina Koenig; Professor Dr. Christian David Sadik
Fachliche Zuordnung
Dermatologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269234613
Moderne biostatistische und systemmedizinische Ansätze haben der Forschung an komplexen Erkrankungen in den letzten Jahren neue Möglichkeiten eröffnet. Insbesondere durch die systemmedizinische Zusammenführung großer, multidimentionsaler Datensätze können individuelle Prädispositionen und Umwelteinflüssen integriert und die molekularen Netzwerke aufgeklärt werden, die die Entstehung von Erkrankung und deren Verlauf bestimmen. Hierdurch können neue therapeutische Interventionspunkte identifiziert werden. Bisher wurden systemmedizinische Ansätze überwiegend für häufige chronische Erkrankungen (z.B. Diabetes und Atherosklerose) sowie in der Onkologie angewendet. Ihre Verwendung zur Aufklärung seltenerer Erkrankungen, wie Pemphigoid-Erkrankungen, steht noch am Anfang. Gerade bei seltenen Erkrankung können jedoch systemmedizinische Ansätze helfen, wissenschaftliche Limitationen, bedingt durch die kleinen Stichprobenumfänge, zu überwinden. Bereits in der ersten Förderperiode etablierte die KFO 303 das Zentralprojekt Biostatistik & Systemmedizin (Z2-Projekt), um das Potenzial der Biostatistik/Systemmedizin für die Erforschung der Pemphigoid-Erkrankungen zu nutzen. Konkretes Ziel ist es, ein Model des molekularen Netzwerks zu etablieren, welches die Effektorphase der Pemphigoid-Erkrankungen reguliert. Dies soll zum besseren Verständnis der Pathogenese sowie zur Identifizierung neuer Biomarker und therapeutischer Interventionspunkte beitragen. Das Z2-Projekt erfüllt innerhalb der KFO die zentrale Aufgabe der Datenanalyse, -integration und –modellierung. Hierbei verwendet es insbesondere klinische und molekulare Profile von Pemphigoid-Patienten und assoziiert diese mit den präklinischen Ergebnissen der KFO-Forschungsprojekte, um gemeinsame molekulare Signalwege und deren Funktionen zu charakterisieren. Das Z2-Projekt trägt damit essenziell zur Translation der Ergebnisse der KFO in die Klinik bei. Wichtige Aufgabe des Z2-Projekts in der 2. Förderperiode wird die Identifizierung von Patientensubgruppen mittels Deep Phenotypings auf Basis der Patientendaten sein, die in der KFO-Datenbank zusammengetragen werden und wurden. Dabei liegt ein Fokus auf der Rolle und dem Zusammenspiel von Genvarianten der nukleären und mitochondrialen DNA in der Pathogenese der Pemphigoid-Erkrankungen. Ferner soll der Einfluss beider Genome auf das Hautmikrobiom und auf den Verlauf der Erkrankungen charakterisiert werden. Durch eine trans-ome-wide Association Study (trans-OWAS) wird der kausale Zusammenhang zwischen der Aktivität einzelner molekularer Signalwege und der klinischen Aktivität von Pemphigoid-Erkrankungen untersucht werden. Durch die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse sollen neue therapeutische Zielstrukturen identifiziert und mehrdimensionale Biomarker entwickelt werden. Basierend auf Letzteren soll die Behandlung von Pemphigoid-Patienten in der Zukunft individualisiert werden.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen