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Schnelle Herstellung visueller Stabilität für Handlungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278648926
 
Um die uns umgebende visuelle Welt zu explorieren, führen wir 3-5 Mal pro Sekunde schnelle Blickbewegungen, sogenannte Sakkaden, aus. Diese sind notwendig um die Fovea, die Stelle der höchsten Auflösung ader Retina, auf verschiedene Teile der Szene auszurichten. Diese Art der visuellen Exploration stellt aber zugleich eine erhebliche Herausforderung an das visuelle System dar, da sich die retinalen Abbilungen der Sehdinge mit jeder Blickbewegung verschieben. Dennoch nehmen wir keine sprunghaften Verschiebungen der Objekte wahr - die visuelle Welt erscheint vielmehr als kohärent und stabil. Diese erstaunliche und zugleich fundamentale Leistung des visuellen Systems hat Wissenschaftler schon seit mehr als einem Jahrhundert beschäftigt und zu einer Reihe verschiedener Theorien geführt. Einige der aktuellen Theorien schlagen hierzu vor, dass das Gehirn spatiotope Repräsentation nur verwendet, wenn diese relevant für die jeweilige Aufgabe sind. In Anlehnung an der Unterscheidung zwischen Repräsentationen für Wahrnehmung und Handlung postulieren sie einen Unterschied zwischen visueller Stabilität für Wahrnehmung und visueller Stabilität für Handlungen. Dauf s vorliegende Projekt schlägt hierzu einen neuartigen theoretischen Ansatz vor. Wir nehmen an, dass schnelle spatiotope Repräsentationen vor allem für die motorische Kontrolle errechnet werden, da sie wesentlich für die Interaktion mit Objekten bei ständigen Blickbewegungen sind. Die bewusste Raumwahrnehmung hingegen verlässt sich auf langsamere, zum Teil gedächtnisvermittelte Repräsentationen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
Kooperationspartner Privatdozent Dr. Artem Belopolsky
 
 

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