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Erschließung und Online-Publikation von Architekturzeichnungen des Hessischen Staatsarchivs Marburg

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277939344
 
Die bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts zurückreichende Kartenabteilung des Hessischen Staatsarchivs Marburg (HStAM) (insgesamt ca. 230.000 Blatt) umfasst neben den einen Schwerpunkt bildenden handgezeichneten Kataster- und Flurkarten auch einen bedeutenden Bestand an Architekturzeichnungen (ca. 9.000 Blatt), der bislang nicht digitalisiert und zudem uneinheitlich erfasst ist. Vorhanden sind vor allem Zeichnungen zu bedeutenden Bauprojekten in den hessischen Residenzstädten, aber auch zu Bauwerken in allen Regionen der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Kassel. Die Zeichnungen dokumentieren Bauwerke unterschiedlicher Art, deren konstruktiven Wandel sowie handwerkliche und technische Aspekte des Bauprozesses. In Kooperation von HStAM und dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte ¿ Bildarchiv Foto Marburg (DDK) sollen Architekturzeichnungen von der frühen Neuzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts digitalisiert, erschlossen und im Bildindex der Kunst und Architektur online publiziert werden. Dies ermöglicht die Verknüpfung mit Bestandsdaten und Bildern aus zahlreichen Partnereinrichtungen (Architekturfotografien, Architekturdarstellungen in Malerei und Graphik). Gleichzeitig werden die Digitalisate in dem webbasierten Archivinformationssystem Arcinsys des HStAM im Kontext ihrer archivalischen Überlieferung publiziert. Geplant ist darüber hinaus die Datenlieferung an das Archivportal D sowie an die Deutsche Digitale Bibliothek und die Europeana. Durch die Präsentation im Internet wird die freie Zugänglichkeit der bislang schwer recherchierbaren Bestände erleichtert, zugleich werden wichtige Quellen und bildliches Kontextmaterial zur Produktionsgeschichte von Architektur bereitgestellt. Vielfältige Recherchemöglichkeiten bereiten die Grundlage für die Forschung.In einem zweiten Schritt wird für ca. 2.000 nach ihrer besonderen architekturhistorischen Bedeutung ausgewählte Architekturzeichnungen eine systematische kunsthistorisch-architekturgeschichtliche Tiefenerschließung vorgenommen, die mit dem Erfassen von zusätzlichen Informationen zum Kontext der Blätter über die Baugeschichte hinaus Erkenntnisse zu wichtigen Fragestellungen der Kunst- und Architekturgeschichte ermöglicht.Ein digitaler Katalog des Bestandes an Architekturzeichnungen eines deutschen Staatsarchivs liegt in dieser Form zurzeit nicht vor. Dabei sind gerade die Zeichnungs- und Planbestände in den hoheitlich tätigen Staatsarchiven von besonderer Relevanz. Der funktionale Zusammenhang von Repräsentation und Staatlichkeit spiegelt sich in besonderer Weise in der die öffentlichen Vorhaben betreffenden Architekturzeichnung wider, deren Wege entlang der Abläufe in Einrichtungen der Bauverwaltungen bis hin zur hoheitlich beauftragten Verwahrung in einem Staatsarchiv nachgezeichnet werden können.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich Professor Dr. Hubert Locher
 
 

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