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TCSN: Kontrollbedrohung und soziale Normen: Konformität, Wandel oder Neubildung.

Antragsteller Professor Dr. Immo Fritsche, seit 9/2018
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277139596
 
Bisher ist wenig darüber bekannt, warum und wann Menschen in bedrohlichen Zeiten eher soziale Normen befolgen. Mit diesem Projekt wollen wir die Prozesse untersuchen, die norm-bezogenem Verhalten zugrunde liegen, wenn Menschen unter generalisiertem Kontrollmangel stehen. Wir konzentrieren uns darauf, warum Kontrollbedrohung zu norm-bezogenem Verhalten führt und wann dieses Verhalten zu Normkonformität, Normbildung oder Versuchen, die Norm zu verändern, führt. Wir nehmen an, dass Menschen unter Kontrollbedrohung versuchen, ein Gefühl von Wirksamkeit widerherzustellen, indem sie sich mit sozialen Gruppen identifizieren und als Gruppenmitglieder handeln. Wir schlagen zwei psychologische Prozesse vor, die norm-bezogenem Verhalten zugrunde liegen sollten. Erstens nehmen wir an, dass Kontrollbedrohung bei gleichzeitiger Salienz einer relevanten sozialen Identität, die Aufmerksamkeit auf Reize aus der sozialen Umgebung verschiebt, die Aufschluss darüber geben, was normativ ist. Zweitens nehmen wir an, dass wahrgenommene Normen danach beurteilt werden, ob sie die Wirksamkeit der Gruppe einschränken oder nicht. Wir argumentieren, dass sich durch diese zwei Prozesse zwischen drei verschiedenen Arten von norm-bezogenem Verhalten nach Kontrollbedrohung differenzieren lässt (Konformität, Neubildung, Wandel). Wir planen diese Prozesse mit einer Serie von Labor- und Feldexperimenten zu untersuchen. Diese Forschung wird nicht nur helfen zu verstehen, warum Kontrollmangel zu sozialer Konformität führt, sondern auch wie soziale Innovation und Flexibilität in Zeiten der Bedrohung, erhöht werden können. Außerdem sollen die geplanten Studien ein Licht auf die Bedingungen werfen, unter denen soziale Normen sich ändern und welche Rolle Gruppensolidarität und Re-Kategorisierungsprozesse hierbei spielen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen, Spanien
Mitverantwortlich Dr. Marcin Bukowski
Kooperationspartnerin Dr. Soledad de Lemus
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Philipp Jugert, bis 8/2018
 
 

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