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Autonome Unterweltsmächte in zweiter Reihe: Stratifikationsanalytische, text- und stoffkompa-rative Annäherungen an Hekate und die Erinnyen in griechisch-römischen Quellen

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235014259
 
Griechische Mythen zu autonomen Unterweltsmächten in zweiter Reihe stellen die Forschung vor manche Herausforderungen, ebenso wie dies Mythen zu Sphärenwechseln in die Unterwelt tun, wie Phase 1 der FOR 2064 STRATA deutlich gemacht hat. Dort haben sich neben düsteren Beschreibungen mit Bezug auf Sterben und Tod auch Spuren finden lassen, die auf eine positivere Bewertung unterweltlicher Mächte und Machtbereiche hindeuten: z.B. auf das Elysium und die Inseln der Seligen, über die gerechte Wesen herrschen (Rhadamanthys, Persephone; vgl. Ergebnisse). Zugleich gibt es untergeordnete sinistre Mächte wie den Fährmann der Toten oder den „Höllenhund“ Kerberos, die eng mit Grenzregionen oder Grenzgewässern der Unterwelt verbunden sind. Das TP GR zielt in Phase 2 darauf, • mithilfe einer philologischen Aufarbeitung der Quellen auf aktuellem Stand der Forschung und durch die in der Phase 1 der FOR erarbeiteten hylemanalytischen Methoden der Mythos-forschung als Erzählstoffforschung die relevanten Mythen(varianten) zu rekonstruieren, • durch Analyse der mythischen Strata historisch differenzierte Einblicke in jahrhundertelang überlieferte Mythen über unterweltliche Mächte und Machtbereiche zu ermöglichen, um dadurch ein ausdifferenziertes Verständnis wichtiger autonomer Unterweltsmächte in zweiter Reihe, der Erinnyen und der Göttin Hekate zu gewinnen, • durch die gemeinsame transdisziplinäre Arbeit innerhalb der FOR vergleichende, durch TP DH und KM unterstützte Auswertungen zu verschiedenen antiken Kulturen (TP AM, KA sowie AP) zu erzielen, um die spezifischen Anliegen und Leistungen der griechisch-römischen Mythen und mythischen Gestalten mit Unterweltsbezug in ihren jeweiligen historischen Kontexten und Sinnhorizonten komparativ-differenzierend zu profilieren und ähnliche Hylemsequenzen auf mögliche typologische oder genetische Verbindungen zu analysieren. Durch Erforschung mythischer Konkretionen, nicht nur in Texten, sondern auch in ikonographi-schen Quellen und kultischen Handlungsvollzügen, wird das TP GR wesentlich zur transmedia-len Methodik der FOR 2064 STRATA und, mit der abschließenden Synthese, zur Etablierung einer neuen stratifikationsanalytisch-transmedialen Mythosforschung beitragen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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