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Häufigkeit bildgebender Verfahren in der Nachsorge von Hodentumorpatienten in Israel

Antragsteller Professor Dr. Andreas Stang, seit 3/2016
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276998111
 
Gegenwärtig empfehlen evidenzbasierte internationale Leitlinien für die Behandlung von Keimzelltumoren im klinischen Stadium I (etwa 60% der Fälle mit Hodentumor) zunehmend eine Postorchiektomie-Surveillance einschließlich der Computertomographie (CT) des Abdomens anstelle traditionell adjuvanter Therapien. Jedoch trägt die Strahlenbelastung bildgebender Diagnoseverfahren zu einem erhöhten späteren Krebsrisiko bei. Die Risiken sind von besonderer Bedeutung für jüngere Patienten. Die internationalen Leitlinien variieren stark hinsichtlich der Häufigkeit und dem Ausmaß der CT-Bildgebung im Management von Hodentumoren.Trotz der Bedenken, das auch die Surveillance negative Gesundheitsfolgen aufgrund der Strahlenbelastung durch die CT haben könnte, haben nach unserer Kenntnis bisher nur zwei bevölkerungsbezogene Studien die tatsächliche Häufigkeit der CT-Bildgebung im Follow-up ermittelt. In Kanada hatten 97.8% aller Männer der Kohorte (N=2,569) mindestens ein CT-Abdomen-Becken bei einem Median von 10 CT-Untersuchungen (Interquartilenabtand [IQR]: 4-18) innerhalb der ersten 5 Jahre nach Diagnose des Hodentumors. In der bevölkerungsbezogenen Studie aus Deutschland (N=139) hatten 77.7% der Männer mindestens ein CT-Abdomen mit einem Median von nur 2 CT-Untersuchungen (IQR: 1-4) im 3-Jahres Follow-up nach Diagnose.Das Ziel dieser Studie ist es, mit Israel in einem weiteren Setting ähnliche deskriptiv epidemiologische Maße für bildgebende Untersuchungsverfahren im Follow-up von Hodentumorpatienten zu ermitteln und im Vergleich zu den Vorarbeiten einer höhere Auflösung bezüglich Histologie, klinischen Stadium, initialer Behandlung und CT-Scandetails zu bieten. Im Gegensatz zu den Vorarbeiten wird die Studie einen direkten Vergleich zwischen der Zahl beobachteter CT-Untersuchungen und der Zahl durch Leitlinien empfohlener CT-Untersuchungen ermöglichen. Es wird beabsichtigt, die elektronischen Daten der Maccabi Healthcare Services (MHS), der zweitgrößten, staatlich finanzierten Krankenversicherungsorganisation in Israel zu nutzen. Für den Zeitraum 2003-2007 werden neu aufgetretene Fälle von Hodentumor unter den MHS-Mitgliedern durch direkte Verknüpfung mit dem Israel National Cancer Registry identifiziert. Für jeden einzelnen Hodentumorpatienten werden die Daten bildgebender Diagnoseverfahren einschließlich CT und Alternativen wie Kernspintomographie des Thorax, Abdomen, Becken und unspezifischer Regionen während des 5-Jahres Follow-up extrahiert. Risikomodelle auf der Basis des Biological Effects of Ionizing Radiations VII Report und organspezifische Strahlendosen werden angewandt, um das Lebenszeitrisiko von strahleninduzierten Tumoren durch CT-Untersuchungen zu schätzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländischer Mitantragsteller Professor Gabriel Chodick, Ph.D.
Ehemaliger Antragsteller Dr. Carsten Rusner, bis 3/2016
 
 

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