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GRK 2190: Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen
Fachliche Zuordnung
Literaturwissenschaft
Förderung
Förderung seit 2017
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276772850
Kleine Formen des Schreibens sind kein Novum unter den Texttypen und -genres, gewinnen aber gegenwärtig, angesichts von aktuellen Herausforderungen durch mediale Mobilitätsschübe und Vernetzungsmöglichkeiten, erhöhte Relevanz. Durch knapper werdende Aufmerksamkeitsressourcen wird es zur anspruchsvollen Aufgabe, kulturelle Merkwelten zu organisieren. Die Frage, wie Beobachtungen verwaltet, Ideen gesammelt, Kenntnisse vermittelt und Lernprozesse gelenkt werden, betrifft deshalb – über die Kapazitäten von Wissensspeichern hinaus – speziell die Routinen und Darstellungspraktiken, in denen die Produktion und Vermittlung von Wissen multiple Formen annimmt. Je unübersichtlicher die Fülle des Wissbaren wird, je zügiger Neuigkeiten registriert werden müssen und je höher die Anforderungen an die soziale Kommunikationsökonomie steigen, desto mehr sind Wege gefragt, um begrenzte Zeit- und Platzspielräume ebenso effizient wie kreativ zu nutzen. Für die Praxis von Forschung und Unterricht, Kunst und Medienöffentlichkeit sind Kleinformen des Schreibens wie Skizzen, Abstracts, Notizen, Protokolle, Exzerpte, Essays, Artikel und Glossen deshalb unentbehrlich. Ihre Genese und Evolution bis hin zu ihrer Funktion in jüngsten Informationsgesellschaften sind bislang jedoch nur punktuell erforscht.Das Graduiertenkolleg leistet dazu einen Beitrag, indem es ihre Literatur- und Wissensgeschichte im historischen Aufriss von der Antike bis zur Gegenwart untersucht. Mit dem systematischen Schwerpunkt auf Literatur, Wissenschaft und Populärkultur sondiert es einerseits, welche Kleinformen des Schreibens und Darstellens innerhalb dieser Felder entstehen und wie mit ihrer Hilfe Verständigungsprozesse gesteuert, reflektiert, kritisiert und medienspezifisch kanalisiert werden. Andererseits richtet es den Fokus auf die Austauschdynamiken von kleinen Formen zwischen diesen Feldern.Studien- und Betreuungsprogramm sind auf fachliche wie auf historische Breite angelegt und schaffen einen Rahmen für die Ausbildung von Doktorand·inn·en auf höchstem methodischem Standard und internationalem Niveau. Das Qualifizierungskonzept gewährleistet die Durchführbarkeit des Programms, indem es erfolgreich erprobte Betreuungsformen – bestehend aus Seminaren, Kolloquien, Workshops und Retreats – mit berufsnahen Studienangeboten kombiniert.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Humboldt-Universität zu Berlin
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Ruth Conrad; Professor Dr. Jörg Dünne; Professor Dr. Philipp Felsch; Professorin Dr. Susanne K. Frank; Professorin Dr. Anke te Heesen; Professor Dr. Stefan Kipf; Professor Dr. Steffen Martus; Professor Dr. Claus Pias; Professor Dr. Hans Jürgen Scheuer; Professor Dr. Ulrich Schmitzer; Professorin Dr. Helga Schwalm; Professor Dr. Joseph Vogl
Sprecherin
Professorin Dr. Ethel Matala de Mazza