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Elternschaft und Wohlbefinden: Individuelle, familiale und kontextuelle Determinanten der elterlichen Lebenszufriedenheit
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Pollmann-Schult
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276104054
Das Forschungsprojekt untersucht den Einfluss von minderjährigen Kindern auf die Lebenszufriedenheit ihrer Eltern. Ausgehend von dem Value of children Ansatz und ähnlichen konzeptionellen Überlegungen wird angenommen, dass Kinder einerseits einen psychisch-affektiven Nutzen stiften und dadurch die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen, andererseits psychische, finanzielle und zeitbezogene Kosten verursachen, die negativ auf die Lebenszufriedenheit einwirken. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird untersucht, inwieweit diese Nutzen- und Kostenkomponenten den Effekt der Elternschaft auf die Lebenszufriedenheit mediieren. Dabei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwiefern individuelle, familiale und gesellschaftliche Faktoren die Nutzen und Kosten der Elternschaft beeinflussen und damit den Effekt der Elternschaft auf die Lebenszufriedenheit moderieren. Das Forschungsvorhaben gliedert sich in zwei Auswertungsschritte. Der erste Auswertungsschritt untersucht die Auswirkungen der Elternschaft auf die Lebenszufriedenheit anhand deutscher Längsschnittdaten (SOEP, Familien in Deutschland, pairfam) und geht der Frage nach, inwiefern individuelle und familiale Merkmale und Eigenschaften die Nutzen- und Kostenkomponenten der Elternschaft beeinflussen und dadurch die elterliche Lebenszufriedenheit prägen. Hier wird angenommen, dass Persönlichkeitsmerkmale, der Partnerschaftsstatus, die Einkommenslage, die Erwerbssituation sowie kindbezogene Eigenschaften den Einfluss der Elternschaft auf die Lebenszufriedenheit moderieren. Der zweite Auswertungsschritt analysiert den Einfluss makrostruktureller Kontextfaktoren auf die elterliche Lebenszufriedenheit anhand des European Social Survey (ESS). Hier fokussiert das Forschungsprojekt auf die Frage, inwiefern kulturelle und familienpolitische Rahmenbedingungen auf die elterliche Lebenszufriedenheit einwirken.Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes ermöglichen es, die Lebenssituation von Eltern in Hinblick auf deren subjektives Wohlbefinden zu beschreiben und zu bewerten. Ferner generiert das Forschungsprojekt wichtige Erkenntnisse bezüglich des Fertilitätsverhaltens. Da Fertilitätsentscheidungen maßgeblich durch den erwarteten Zuwachs an Lebenszufriedenheit motiviert werden, kann die Analyse der elterlichen Lebenszufriedenheit bereits vorhandene Erkenntnisse über die Determinanten des Fertilitätsverhaltens sinnvoll ergänzen. Angesichts der geringen Fertilitätsrate in Deutschland ist insbesondere von Interesse, inwiefern familienpolitische Maßnahmen die Lebenszufriedenheit von Eltern prägen und damit das Fertilitätsverhalten beeinflussen können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen