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Neuroendokrine Plastizität bei Adipositas

Antragstellerin Dr. Yvonne Ritze
Fachliche Zuordnung Ernährungswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 275055184
 
Weltweit nimmt die Prävalenz der Adipositas rasant zu, was zum einen Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Metabolisches Syndrom ansteigen lässt und zum anderen eine erhebliche ökonomische Belastung für die Gesundheitssysteme darstellt. Über 30% der US-amerikanischen Bevölkerung sind adipös, 65% sind übergewichtig. Stetige Gewichtszunahme ist mit einer Dysregulation des Energiehaushaltes assoziiert, die sowohl im Menschen als auch im Tiermodell nachweisbar ist. Das Risiko der metabolischen Dysregulation besteht darin, dass nach einer Gewichtsreduktion das Gewicht oftmals nicht auf dem niedrigeren Niveau konsolidiert wird. Erfolge werden nach neuesten Erkenntnissen nur mit konsequenten und andauernden Verhaltensänderungen erzielt. Auch im Tiermodell kommt es durch eine kalorienreiche Diät zu einer metabolischen Dysregulation, die durch anschließende Fütterung einer Standarddiät nicht vollständig reversibel ist. Deshalb liegt diesem Antrag die Annahme zugrunde, dass die metabolische Dysregulation bei Adipositas im Sinne eines metabolischen Gedächtnisinhaltes gespeichert ist. Das geplante Projekt geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, ob es zusätzlich zu den bekannten phänotypischen Veränderungen Schlüsselmarker gibt, die den Beginn der tieferliegenden und kausal wirksamen metabolischen Dysregulation und deren Abspeicherung im metabolischen Gedächtnis anzeigen. Dazu soll der Beginn der metabolischen Dysregulation auf zentralnervöser und peripherer Ebene während der Entstehung der Adipositas umfassend charakterisiert werden. Humane Studien sollen Einblicke in die zentralnervöse Aktivität der Darm-Gehirn Achse geben. Dabei wird die Aktivität des Vagus Nervs bei Nahrungsaufnahme und während der Schlafphasen in Adipösen und Normalgewichtigen gemessen. In der Maus werden kalorienreiche Diäten und Lernparadigmen eingesetzt, um die neuronale Plastizität in einer für die Adipositas relevanten Gehirnregion zu bestimmen. Zusätzlich werden Adipositas-assoziierte Marker im Dünndarm und im Blut von Mensch und Maus detektiert. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Netzwerke zentralnervöser und peripherer Signale geben, die eine metabolische Dysregulation bei Übergewicht induzieren und aufrechterhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Bernd Schultes
 
 

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