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Die Rolle von Inhibition bei Mehrfachaufgaben

Antragstellerin Dr. Stefanie Schuch
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274922157
 
Ein wichtiger Aspekt bei Mehrfachaufgabenanforderungen ist die Inhibition irrelevanter Aufgaben. Durch eine solche Hemmung irrelevanter Aufgaben wird ein effizientes Bearbeiten der relevanten Aufgabe ermöglicht. Dieses Projekt untersucht die Merkmale von Aufgabeninhibition unter Verwendung behavioraler Maße sowie durch Modellierung der Reaktionszeitdaten mithilfe des Diffusionsmodells. Das Diffusionsmodell ermöglicht es, die kognitiven Mechanismen bei der Bearbeitung von (Mehrfach-) Aufgaben sehr detailliert zu analysieren. Aufbauend auf die Erkenntnisse aus ersten Projektphase sollen in der zweiten Projektphase die folgenden Aspekte von Aufgabeninhibition näher untersucht werden: I) Altersbezogene und individuelle Unterschiede beim kognitiven Prozess der Aufgabeninhibition werden mithilfe des Diffusionsmodells identifiziert. II) Um Rahmenbedingungen für das Auftreten von Aufgabeninhibition zu bestimmen, wird die Rolle von Mechanismen des episodischen Abrufs bei der Messung von Aufgabeninhibition untersucht, ebenfalls unter Zuhilfenahme des Diffusionsmodells. Weiterhin werden in der zweiten Projektphase alternative Maße für Aufgabeninhibition erforscht, da sich in der ersten Projektphase das Standardmaß zur Messung von Aufgabeninhibition – die sogenannten N-2 Aufgabenwiederholungskosten – nicht immer als reliables Maß erwiesen. III) Unter Verwendung eines neuen Paradigmas werden die Auslösebedingungen für Aufgabeninhibition (Aufgabenkonflikt versus Reaktionskonflikt) näher untersucht. IV) Es werden zwei alternative Kontraste zur Messung von Aufgabeninhibition und deren Bezug zu N-2 Aufgabenwiederholungskosten erforscht. V) Schließlich soll die in der ersten Projektphase erarbeitete theoretische Perspektive, dass der Prozess der "konfliktgesteuerten Anpassung kognitiver Kontrolle" beim Multitasking auf verschiedenen kognitiven Ebenen eine Rolle spielt, in der zweiten Projektphase empirisch untersucht werden. Dazu wird der Zusammenhang zwischen N-2 Aufgabenwiederholungskosten und sequentiellen Kongruenzeffekten untersucht, sowie die Modulation dieser beiden Effekte durch den emotionalen Zustand. Insgesamt werden die Erkenntnis aus diesen Studien einen Beitrag zu Theorien des Multitasking und des Aufgabenwechsels in der kognitiven Psychologie leisten. Darüber hinaus werden sie auch zum Verständnis altersbezogener und individueller Unterschiede beim Multitasking beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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