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Incrementality and projection in dialogue processing: interfacing interaction management and content management in dialogue
Antragsteller
Professor Dr. David Schlangen
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27459873
Natürlichsprachliche Mensch-Maschine-Dialogsysteme haben in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht in Richtung der Vision eines barrierefreien Zugangs zu Computersystemen. In bestimmten Bereichen weisen sie jedoch immer noch ein störend unnatürliches Verhalten auf: so wird z.B. vom System meistens starr kontrolliert, wer sprechen darf, und Rückmeldungen (wie z.B. mhm ) werden nicht oder nur am Ende von Äußerungen gegeben. In dem Projekt wird ein komputationales Modell sprachlichen Dialoges entwickelt, das sich solchen Fragen des Interaktionsmanagement widmet: wie wird im Zusammenspiel der Dialogpartner gesteuert, wer wann spricht, ohne dass Pausen oder Überlappungen entstehen, und wie werden Rückmeldungen über (Nicht-)Verständnis gegeben? Dies soll an Mensch- Mensch-Dialogen studiert und im Rahmen eines Test-Systems umgesetzt werden. Als Grundlage eines solchen Modells werden Methoden der inkrementellen Verarbeitung von Sprache erarbeitet, also der Verarbeitung noch während die Eingabe anhält. Diese Methoden werden Entscheidungen projizieren (also z.B. Vermutungen darüber erzeugen, wann ein Sprecherwechsel oder die Produktion einer Rückmeldung erfolgen sollen), und ihr Zusammenwirken mit Methoden des Inhaltsmanagements im Dialog wird studiert werden. Das Modell wird anhand einer umfangreichen Dialogsimulation erprobt; durch die Beantwortung dieser grundlegenden Fragen zum Interaktionsmanagement wird es wichtige Anregungen für den Entwurf von praktischen Mensch-Maschine-Dialogsystemen geben.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen