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Priorisierung bei der Koordination multipler Handlungsmodalitäten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274340856
 
Primäres Ziel dieses Projektes ist ein besseres Verständnis von Mechanismen der Priorisierung bei der Koordination mehrerer Handlungseffektoren, also der gleichzeitigen Ausführung von Handlungen in verschiedenen Reaktionsmodalitäten. Während in vielen grundlagenorientierten kognitionspsychologischen Studien das gemessene Verhalten oft auf eine interessierende Handlungsmodalität eingeschränkt wird (z.B. auf Latenz/Fehler manueller Tastendruckreaktionen), müssen wir in unserem alltäglichen Verhalten ständig Bewegungen über verschiedene Effektorsysteme (z.B. Hand, Fuß, Auge, vokaler Trakt) hinweg koordinieren. So werden z.B. beim Verfassen dieses Antrags gleichzeitig manuelle Bewegungen und Blickbewegungen ausgeführt. Bislang existiert nur wenig Forschung zu der Fragestellung, wie wir bei der gleichzeitigen Ausführung von Handlungen in verschiedenen Effektorsystemen Prioritäten setzen. Während sich auf der Wahrnehmungsseite bereits systematische Forschung zur Priorisierung von Input-Modalitäten etabliert hat (vgl. Forschung zu crossmodal attention), gibt es keine vergleichbare Tradition auf der Output-Seite (im Rahmen eines crossmodal action-Ansatzes). Diese überraschende und substantielle Forschungslücke, die eine wichtige Grundlage der Psychologie (Handlungssteuerung) betrifft, soll mithilfe des vorliegenden Projekts adressiert werden. Untersucht werden dabei auch Reaktionsmodalitäten, die bislang in der Forschung zu Mehrfachtätigkeiten eher vernachlässigt wurden (z.B. Okulomotorik, Fußmotorik). Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um theoretische Rahmenkonzeptionen zur crossmodalen Handlungssteuerung genauer zu spezifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Iring Koch
 
 

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