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Unternehmen Heilung: Das Phänomen der ärztlichen Hinwendung zu komplementären und alternativen Heilverfahren - Motive und Perspektiven im Spannungsfeld von Ökonomie und ärztlichem Selbstverständnis

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27357230
 
Komplementäre und alternative Diagnose- und Therapieverfahren (Complementary and Alternative Medicine, CAM) erfreuen sich nicht nur in Deutschland wachsender Beliebtheit: Patienten nehmen immer häufiger die Hilfe der Alternativmedizin in Anspruch - aber auch Ärzte mit klassischem schulmedizinischen Hintergrund bilden sich zunehmend im Bereich Alternativ- und Komplementärmedizin fort und bieten diese Verfahren an.Gesundheitswissenschaftlich rückt bei der Beschreibung dieses Phänomens der Arzt in den Mittelpunkt des Interesses: Zum einen gilt in der gesundheitsökonomischen Literatur die These der angebotsinduzierten Nachfrage nach ärztlichen Leistungen als weitgehend akzeptiert, zum anderen kommt dem Arzt als Veranlasser einer Fülle weiterer ärztlicher und nichtärztlicher Leistungen eine Torhüterfunktion unseres Gesundheitswesens zu. Im geplanten Forschungsprojekt sollen sich neben einer quantitativen Erfassung der ärztlichen Angebotsstrukturen von CAM im niedergelassenen Bereich aus einer Kombination von qualitativer und quantitativer Untersuchung Aussagen darüber ableiten lassen, wie sich die Hinwendung der Ärzte zur Alternativmedizin erklärt. Im Blickwinkel steht dabei insbesondere die Bedeutung des strukturellen und gesundheitsökonomischen Umfeldes, gleichzeitig auch die Rolle des ärztlichen Selbstverständnisses und der Arzt – Patient - Beziehung. Es ist geplant, aus den Ergebnissen Perspektiven und Handlungsempfehlungen für die Zukunft der ärztlichen Praxis, des Umgangs mit CAM sowie der notwendigen Rahmenbedingungen abzuleiten. In diesem Zusammenhang kann die Untersuchung einen Beitrag leisten zu den aktuellen Diskussionen über die Abgrenzung von „Arzt und Dienstleister" oder „Arzt und Unternehmer".Die Untersuchung ist Teil der Forschungskooperation „Unternehmen Heilung". Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden vergleichbare oder sich ergänzende Fragestellungen aus gesundheitswissenschaftlicher, rechtswissenschaftlicher, religionswissenschaftlicher und wirtschaftsethischer Perspektive bearbeitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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