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Smartphone-Gemeinschaften. Dynamiken der Resistenz in Relationen der Teilhabe

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258454408
 
Teilhabebeziehungen, die mit dem Smartphone ermöglicht werden, sind durch ein dynamisches Wechselspiel zwischen widerständigen Praktiken und widerstehenden Machtkonstellationen geprägt. Das Teilprojekt untersucht diese Dynamiken unter dem Begriff der Resistenz, um die vielfältigen Operationen der Widerständigkeit oder Immunisierung zu beschreiben. Die leitende Forschungsfrage richtet sich auf die Temporalisierung der Teilhabe an Smartphone-Gemeinschaften. Mediale Teilhabe wird in den Dynamiken der Resistenz in ihrer Prozessualität und temporären Verfestigung befragt. Die Bestimmung der Smartphone-Mitteilung als verbindend-trennende Relation der Teilhabe unter der Bedingung mobiler und digital vernetzter Medien bildet den Ausgangspunkt für Fallstudien und theoretische Systematisierungen von Teilhabeprozessen. Dabei wird die Dynamisierung von Resistenz in ihrer (Er-)Öffnung und Schließung von Spielräumen der Teilhabe untersucht. Die Verfertigung von Peripherien, Nischen und Subkulturen von Smartphone-Gemeinschaften ebenso wie die Immunisierungsstrategien von Machtzentren beschreibt das TP als Gesten der (Re-)Strukturierung oder (Neu-)Formatierung und in diesem Sinne als Dynamisierungen von Relationen der Teilhabe, die sich ständig im Wechselspiel von temporärer Positionierung und Auflösung von Positionen im Prozess der Umstrukturierung vollziehen.Das TP richtet sich in drei Arbeitsbereichen auf die konkreten Situationen, in denen sich Resistenzen in Teilhabeprozessen konkretisieren und beobachtbar werden: AB 1 „Fingieren. Popkulturelle Zuschreibungen in Fernsehserien und ihren Fankulturen“ untersucht Narrative der (Kritik an) Smartphone-Gemeinschaften und verhandelt somit Temporalisierungen von Relationen der Teilhabe als temporäre Fixierung, Serialisierung und Sinnverschiebung. AB 2 „Formatieren. Das Spiel mit dem offenen Objekt Smartphone“ untersucht Praktiken, die durch Basteln oder Hardware-Hacken neue Funktionen des Geräts hervorbringen, und nimmt immunisierende Schließungsbewegungen aus ökonomischen Interessen in den Blick. AB 3 „Positionieren. Politiken der Krise in Smartphone-Gemeinschaften“ untersucht die Verfertigung von Smartphone-Gemeinschaften in aktuellen Ereignissen und krisenhaften Konstellationen. Ziel ist es, über situative Detailanalysen Dynamiken zwischen Widerständigkeit und Immunisierung in unterschiedlichen Feldern vergleichend zu untersuchen und so zu einer medientheoretischen Konkretisierung und Systematisierung von Teilhabeprozessen zu gelangen. Dabei strebt das TP an, Begrifflichkeiten herauszuarbeiten und in den Fallstudien zu bestimmen, mit deren Hilfe die unterschiedlichen Facetten von Temporalisierung beschreibbar werden: Wiederholung, Antizipation, Nachträglichkeit, Aufschub, Verschiebung, Serialisierung und temporäre Verfestigung. Die Fallstudien widmen sich der Frage, wie aus den Operationen, narrativen Entwürfen sowie Praktiken des Smartphones Resistenzen vorübergehend verfertigt oder überwunden werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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