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Industriestädte - Krisen, Krisenwahrnehmungen und Entwicklungsalternativen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Martina Heßler; Professor Dr. Clemens Zimmermann
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272096603
Historische Industriestadtforschungen liegen bislang fast ausschließlich für die klassischen Industrialisierungs- und Wachstumsphasen vor, die "sozialistische Stadt" eingeschlossen, nur sehr begrenzt aber zu Schrumpfungsphasen. Die Zusammenhänge von Wachstum, Schrumpfung und Transformation von Industriestädten sind bislang nicht zusammenhängend behandelt worden. Ferner mangelt es an Arbeiten zu mittelgroßen Industriestädten, an komparativen Studien sowie an solchen, die empirische Ergebnisse in den Zusammenhang strukturierter Erklärungsmodelle stellen, wie das hier für den Ansatz der (kritisch zu hinterfragenden) Pfadabhängigkeit geschehen soll. Im Zentrum des Projekts stehen die Frage nach den Auswirkungen und Wahrnehmungen krisenhafter Industriestadtentwicklungen und den Entwicklungsalternativen und -varianten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, verschiedene Industriestadttypen zu vergleichen. An vier ausgewählten städtischen Beispielen (Wolfsburg und Rüsselsheim als Autostädte, Völklingen als Stahlstadt und Wilhelmshaven als Hafenstadt) wird den Handlungsspielräumen der Kommunen und den internen und externen Akteurskonstellationen nachgegangen sowie das herrschende Bild einer Deindustrialisierung deutscher Industriestädte differenziert. Hierbei wird - vor dem Hintergrund der internationalen Debatte über die Entwicklungswege und Zukunftschancen von Industriestädten - zentral eine komparatistische Perspektive verfolgt. Wachsender internationaler Dependenz und dem an Schärfe zunehmenden Standortwettbewerb wird Rechnung getragen und Krisenerfahrungen und -reaktionen detailliert und jeweils vor Ort nachgegangen. Generell soll die gesellschaftliche Relevanz von Deindustrialisierung und Transformationen im Rahmen eines typologischen Längsschnittmodells aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen