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Der vormoderne Dialekt von Schiraz in der Dichtung von Shams, Sohn des Nasir, aus Schiraz (gest. 1362 n. Chr.): Textedition, Grammatik und Dialektologie

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272013538
 
Die westiranische Dialektologie beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung und genetischen Klassifikation der westiranischen Sprachen und Dialekte und hat ihr Augenmerk bisher oft auf die mitteliranischen Sprachen Mittelpersisch und Parthisch einerseits, sowie auf moderne Sprachen und Dialekte wie Neupersisch, Kurdisch, Balutschi, Mazandarani etc. andererseits gelegt. Eine vielfältige und wichtige Quellengruppe zum Westiranischen, die in dialektologischen Arbeiten oft vernachlässigt wird, stellen in vormoderner Zeit (10.-16. Jh. n. Chr.) in verschiedenen Regionen Irans verbreitete Dialektliteraturen dar (z.B. Tabari im Nord-Iran, Fahlaviyat-Dichtung in Nordwest-Iran etc.).Unter diesen Literaturen sticht das Werk des Schirazer Dialektdichters Shams, Sohn des Nasir (persisch: Shams pus-i Nasir), aus dem 14. Jahrhundert n. Chr., hervor. Es liegt in zwei Handschriften unterschiedlichen Alters und Umfangs vor und ist bisher literatur- und sprachwissenschaftlich weitgehend unerforscht. Seine Bedeutung für die westiranische Dialektologie ist in vielen iranistischen Kreisen noch kaum bekannt. Die philologische Bearbeitung dieses Textkorpus und die Erforschung seiner Sprache erschließt eine iranistische Primärquelle erster Ordnung und verspricht wichtige neue Erkenntnisse im Bereich der persischen Literaturgeschichte, vor allem aber der westiranischen Dialektologie zu liefern.Das beantragte Projekt verfolgt das Ziel, durch die Edition eines Teils des poetischen Werkes von Shams (835 Verse, beruhend auf der älteren Handschrift) zunächst die philologischen Voraussetzungen für eine sprachwissenschaftliche Erstanalyse des Schirazer Dialekts des 14. Jahrhunderts zu schaffen. Aufbauend auf dieser Edition sollen dann Wortschatz und Grammatik (Phonologie, Morphologie) des Dialekts erarbeitet, ausgehend hiervon in einem weiteren Schritt eine dialekthistorische Analyse und Einordnung des Dialekts innerhalb des West- und Südwestiranischen vorgenommen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Iran
 
 

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