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Luttingerflüssigkeitsverhalten und deconfinement in quasi-eindimensionalen organischen Verbindungen

Fachliche Zuordnung Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27173681
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen dieses Projektes wurden die elektrischen und optischen Eigenschaften niedrigdimensionaler Metalle untersucht. Die Anisotropie dieser Systeme führt dazu, dass sich elektronische Bänder nur entlang einer Kristallrichtung ausbilden. Der elektrische Strom wird dadurch entlang dieser Richtung gut geleitet, während die beiden anderen isolierend sind. Es wird erwartet, dass das physikalische Verhalten dieses eindimensionalen Metalls grundsätzlich ein anderes ist als in konventionellen mehrdimensionalen Leitern, da die reduzierte Dimension sich stark auf die Bewegungsfreiheit der Elektronen und ihre Wechselwirkung untereinander auswirkt. Was geschieht, wenn wir nun kontinuierlich vom eindimensionalen zum zwei bzw. dreidimensionalen Metall übergehen? Die hier erforschten organischen eindimensionalen Kristalle, aufgebaut aus Ketten von TMTTF-Molekülen, sind ideale Modellsysteme, um dieser Fragestellung nachzugehen: Die TMTTF-Ketten stellt den eindimensionalen Leiter dar; ihr Abstand lässt sich durch externen Druck bzw. durch tiefe Temperatur verringern. Von uns wurden Messungen der Kristallstruktur und der elektrischen und optischen Leitfähigkeit bei Variation der Parameter Druck und Temperatur durchgeführt. Beide Größen steigen bei tiefen Temperaturen bzw. hohen Drücken deutlich an. Von Bedeutung hierbei ist besonders der Anstieg senkrecht zu den Ketten. So gibt es in der elektrischen Leitfähigkeit Anzeichen für metallisches Verhalten, die optische weist einen deutlichen Anstieg besonders bei niedrigen Frequenzen auf. Die zeigt, dass das System unter den Parametern Druck bzw. Temperatur einen Übergang Richtung „Deconfinement“ entwickelt; d. h. die Elektronen des Kristalls können ihre eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit, welcher sie in einer Dimension unterworfen waren, überwinden. Das System geht kontinuierlich über von ein- nach zweidimensional. Dieser Dimensionsübergang wird durch unsere aus den Kristallstrukturdaten durchgeführten Bandstrukturberechnungen theoretisch unterstützt. Die Leitfähigkeitsmessungen zeigen auch, dass mit dem „Deconfinement“ eine Reduzierung der Coulomb-Abstoßung der Elektronen einhergeht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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